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Berg- und Skiführer / Berg- und Skiführerin
Ausbildung & Beruf

Berg- und Skiführer

Leises Vogelgezwitscher ist zu hören, als du die Bergschuhe schnürst und deine Gruppe begrüßt. In den kommenden 4 Tagen werdet ihr gemeinsam eine Hüttentour am Alpenrand unternehmen. Auch wenn die Tour für Anfänger geeignet ist, ist die Begleitung durch einen erfahrenen Berg- und Skiführer – dich – sinnvoll. Das merkst du direkt, als du die Schuhe der Teilnehmer anschaust …

Berufsbild Berg- und Skiführer / Berg- und Skiführerin

Was macht ein Berg- und Skiführer (m/w/d)?

Berg- und Skiführer werden von Touristen oder Einheimischen gebucht, um auf Berg-, Ski- und Kletterrouten geführt zu werden. Sie organisieren und auch längere Wanderungen oder Expeditionen oder können andere Sportarten in den Bergen lehren oder begleiten, beispielsweise Canyoning oder Freeriding.

Eine Tour kannst du natürlich nur dann durchführen, wenn du sie gründlich vorbereitet und dich über die Witterungsbedingungen, mögliche Lawinen oder die Teilnehmer informiert hast. Je nach Erfahrung und körperlichem Zustand der Teilnehmer musst du eventuell eine andere Route wählen oder besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Wie sieht der Berufsalltag als Berg- und Skiführer aus?

Ist eine Tour gebucht, fängt dein Arbeitstag als Berg- und Skiführer oft schon sehr früh an. Bei vielen Gipfelbesteigungen beginnt die Tour deutlich vor Sonnenaufgang, um die oft schwierigen Witterungsbedingungen um die Mittagszeit herum zu vermeiden. Bei mehrtägigen Touren bist du teilweise längere Zeit von zu Hause weg.

Die Zeit, in der du nicht gebucht bist, verbringst du mit der Tourenplanung und eigenen Aktivitäten, um deine Fähigkeiten zu steigern und aktuell zu halten.

Berg- und Skifu¨hrer gibt Ski-Fu¨hrung

Wo arbeiten Berg- und Skiführer?

Wenn du die Ausbildung zum Berg- und Skiführer abgeschlossen hast, kannst du beispielsweise als freiberuflicher Bergführer Gäste im selbstgewählten Umfang betreuen. Du kannst aber auch Fernreisen und Expeditionen anbieten, im Rettungsbereich arbeiten oder für eine Tourismusorganisation Touren organisieren. Auch im Marketing oder Sportmanagement kannst du deine Fähigkeiten gut einsetzen.

Ausbildung zum Berg- und Skiführer / zur Berg- und Skiführerin

Wie läuft die Ausbildung zum Berg- und Skiführer ab?

Die Bergführer Ausbildung wird vom Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS) organisiert und dauert in der Regel 3 Jahre. Sie kann berufsbegleitend absolviert werden und ist keine klassische Duale Ausbildung.

Die Ausbildung zur Berg- und Skiführerin ist kein zusammenhängender Lehrgang, sondern die Kombination aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Kursen und Kompetenzen. Sie werden vom Verband Deutscher Berg- und Skiführer in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München angeboten. Einige von ihnen bauen aufeinander auf, andere kannst du variabel eintakten. Zu den Lehrgängen kommt ein Praktikum im Umfang von 36 Tagen in den Bereichen Felstouren, Eis-/Hochtouren und Skitouren.

Was lernt man in der Ausbildung zum Berg- und Skiführer (m/w/d)?

Zu den wichtigsten Ausbildungsinhalten in den Lehrgängen für angehende Berg- und Skiführer (Aspiranten) gehören Führungs- und Sicherungstechniken in Fels, Eis und Schnee sowie Ausrüstungskunde und Sicherungstheorie.

Es gibt eine Abschlussprüfung im Sommer, die über 12 Tage in Fels und Eis aufgeteilt ist, sowie eine Winterprüfung.

Du hast Kurse in den Bereichen Sportklettern, alpinem Felsklettern, Hochtourengehen, Skitourengehen und Eisfallklettern. Außerdem lernst du mehr über Lawinenbeurteilung und Spaltenbergung. Orientierung und Wetterkunde sind ebenfalls Teil der Ausbildung als Berg- und Skiführerin. Dazu kommen Unfallkunde, Führungstaktik und Anatomie.

Die Grundlage für die Ausbildung ist die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Fachsportlehrer im freien Beruf in Bayern.

Berg- und Skiführer: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du willst unbedingt Berg- und Skiführerin werden? Perfekt, dann check doch gerne ab, ob du auch die Anforderungen für diesen Beruf erfüllst.

Schulfächer
  • Sport
  • Deutsch
  • Englisch
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Körperliche Fitness
  • Kommunikationsstärke
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: im Freien, im Schnee
  • Gefährliche Arbeit
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten möglich

Möchtest du die Bergführer Ausbildung beginnen, musst du eine Eignungsfeststellungsprüfung bestehen, für die es aber auch Vorbereitungslehrgänge gibt. Du musst bereits ein überdurchschnittlich hohes Können und mindestens 3 Jahre Erfahrung in den Bereichen Fels (Sportklettern und alpin), Eis, kombiniertem Gelände und Skihochtouren mitbringen. Deine Erfahrung musst du in einem aussagekräftigen Tourenbericht vorweisen können.

Weitere Voraussetzungen für die Ausbildung als Berg- und Skiführerin sind ein Mindestalter von 18 Jahren, ein aktueller Erste-Hilfe-Kurs sowie ein ärztliches Zeugnis und ein amtliches Führungszeugnis.

Wie viel verdient ein Berg- und Skiführer in der Ausbildung?

Für die Ausbildung als Berg- und Skiführer wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Die Kosten für die Lehrgänge sind recht hoch, allerdings übernehmen der Deutsche Alpenverein und der Verband Deutscher Berg- und Skiführer einen Großteil der Kosten. Für Anfahrt, Verpflegung, Übernachtungen und Materialien bei den Lehrgängen fallen ebenfalls Gebühren an, die du jedoch selbst bezahlen musst. Dazu kommt noch ein Eigenanteil, der ungefähr bei der Hälfte der tatsächlich anfallenden Lehrgangsgebühren liegt. Insgesamt musst du mit ca. 12.000 bis 14.000 Euro Ausbildungskosten rechnen.

Passt die Ausbildung zum Berg- und Skiführer zu mir?

Als Berg- und Skiführerin bist du ideal aufgehoben, wenn

  • du gerne draußen unterwegs bist
  • für dich Sicherheit einen hohen Stellenwert einnimmt
  • du körperlich topfit bist
  • du gerne kommunizierst und erklärst

Überdenke deinen Berufswunsch noch einmal, wenn

  • du nicht gut und gerne organisierst
  • du dich mit hoher Verantwortung unwohl fühlst
  • alpines Gelände für dich uninteressant ist
  • du lieber allein als mit Anderen am Berg unterwegs bist

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Die Ausbildung als Berg- und Skiführer hast du in der Tasche, aber du willst noch mehr? Für neue Herausforderungen solltest du dich über die Möglichkeiten einer Weiterbildung informieren.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Berg- und Skiführer / zur Berg- und Skiführerin

Mit der Ausbildung in Deutschland hast du dein Können und deine Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt. Du kannst dich natürlich trotzdem stetig weiterbilden und solltest das auch tun – egal, ob durch Lehrgänge oder individuell.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Berg- und Skiführerin

Durch die bessere Zurverfügungstellung von Kartenmaterial, beispielsweise über Apps, Bilder in Sozialen Medien und günstigere Ausrüstung ist Bergwandern auch über den Alpenraum hinaus wieder populärer geworden. Das sorgt leider auch dafür, dass sich viele Neulinge zu viel zutrauen und von der Bergrettung gerettet werden müssen. Mit deiner Arbeit als Berg- und Skiführer trägst du zu sicheren Wanderungen und Touren bei. Natürlich kannst auch du dir neue Technologien zunutze machen und digitale Karten für die Tourenplanung verwenden oder bessere Wetter- und Witterungsinformationen erhalten.

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Bildnachweis

„Berg- und Skiführer“ ©FESENKO MAKSYM - stock.adobe.com

„Berg- und Skiführer gibt Ski-Führung“ ©Alexander Rochau - stock.adobe.com