Azubiyo Logo

Natur- und Landschaftspfleger / Natur- und Landschaftspflegerin
Ausbildung & Beruf

Heute wertest du die Gewässerprobe aus, die ihr gestern im Naturschutzgebiet genommen habt. Stellst du Verschmutzungen darin fest, musst du überprüfen, woher diese kommen. Im schlimmsten Fall musst du eingreifen und Schutzmaßnahmen konzipieren. Als Natur- und Landschaftspfleger untersuchst du die Lebensräume von Tieren und Pflanzen sehr genau und merkst jede kleinste Veränderung sofort.

Berufsbild Natur- und Landschaftspfleger / Natur- und Landschaftspflegerin

Was macht ein Natur- und Landschaftspfleger (m/w/d)?

Ein Natur- und Landschaftspfleger bzw. eine Natur- und Landschaftspflegerin plant und organisiert Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege oder führt sie selbst aus. Dazu gehört, die Standortbedingungen und Lebensräume von Pflanzen und Tieren zu untersuchen, Waldschäden zu bestimmen, Gewässerverschmutzungen zu beurteilen und Schutzmaßnahmen zu konzipieren.

Natur- und Landschaftspfleger kümmern sich um Feuchtbiotope, Trockenrasen, Hecken, Feldgehölz und Gewässer. Sie bewirtschaften Wälder, beschneiden oder fällen Bäume, mähen Rasen, pflanzen Naturhecken, rekultivieren Ödland oder sanieren Landschaftsflächen.

Vor der Ausführung dieser Maßnahmen müssen natürlich Materialeinsatz kalkuliert und die Mitarbeiter eingeplant werden. Ebenso müssen Rechnungen erstellt werden. Auch die Einweisung der Mitarbeitenden übernehmen Natur- und Landschaftspfleger.

Wie sieht der Berufsalltag als Natur- und Landschaftspfleger aus?

Natur- und Landschaftspfleger sind viel draußen im Freien unterwegs. Sie betreuen beispielsweise Schutzgebiete, behalten Veränderungen im Blick und analysieren Waldschäden. Dazu führen sie Messungen durch, nehmen Proben oder machen Fotos.

Mehr Handarbeit ist bei den Landschaftspflegearbeiten gefragt: mähen, schneiden, entbuschen, pflanzen und bewässern gehören auch zum Beruf. Dabei arbeiten sie sowohl mit kleinen Geräten wie Scheren und Schaufeln als auch mit größeren Heckenscheren, Kettensägen und Rasenmähern bis hin zu Transport- oder Gießfahrzeugen und Erdbearbeitungsmaschinen.

Bei der Arbeit tragen Natur- und Landschaftspfleger Arbeitsschutzkleidung wie Handschuhe, Sicherheitsschuhe und ggf. Gehörschutz. Draußen sind sie außerdem verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt.

Darüber hinaus arbeiten Natur- und Landschaftspfleger auch am Schreibtisch. Am Computer werden Messdaten eingegeben und analysiert, Einsatzpläne aufgesetzt, Kostenaufstellungen gemacht und Rechnungen geschrieben. Auch Informationsveranstaltungen zum Naturschutz führen sie durch.

Natur- und Landschaftspfleger dokumentiert Arbeiten Natur- und Landschaftspfleger analysieren Pläne Natur- und Landschaftspfleger entnehmen Gewässerprobe

Wo arbeiten Natur- und Landschaftspfleger?

Die Arbeit von Natur- und Landschaftspflegern findet in erster Linie im Freien statt. Darüber hinaus sind sie aber auch in Büro- und Schulungsräumen tätig.

Angestellt sind Natur- und Landschaftspfleger oft bei Kreis- oder Gemeindeverwaltungen, z. B. in Umweltämtern, oder in Betrieben des Garten- und Landschaftsbaus. Darüber hinaus arbeiten sie auch in Naturparks, botanischen oder zoologischen Gärten.

Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger / zur Natur- und Landschaftspflegerin

Wie läuft die Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger ab?

Natur- und Landschaftspfleger wirst du über eine bundesweit geregelte berufliche Weiterbildung. In Teilzeit dauert die Ausbildung ca. 10 bis 12 Monate. Im Zuge der Weiterbildung erhältst du theoretischen und praktischen Unterricht. Am Ende legst du eine Prüfung ab, danach darfst du dich Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger bzw. Geprüfte Natur- und Landschaftspflegerin nennen.

Für die Zulassung zur Prüfung musst du übrigens nicht zwingend an den Lehrgängen teilgenommen haben.

Was lernt man in der Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger (m/w/d)?

Im Rahmen der Weiterbildung zum Natur- und Landschaftspfleger erhältst du theoretischen Unterricht, hast aber auch praktische Übungseinheiten. Du lernst die Grundlagen des Naturschutzes und der Landschaftspflege kennen. Dabei beschäftigst du dich mit verschiedenen Pflanzen und Tierarten sowie ihrer Lebensräume. Auch Landschaftsnutzung, Umweltbelastung und Zusammenhänge im Naturhaushalt werden behandelt.

Wie du andere Menschen über die Umwelt informierst, Besucher betreust und Veranstaltungen planst und durchgeführt, lernst du ebenso.

Praktischer geht’s zu, wenn du lernst, wie man Saatgut gewinnt, Pflanzen pflegt, Gehölze schneidet und landschaftliche Geräte und Maschinen einsetzt.

Darüber hinaus stehen Recht und Verwaltung in der Natur- und Landschaftspflege auf dem Stundenplan. Du studierst die Rechtsgrundlagen des Naturschutzes und lernst, wie man Kalkulationen durchführt, Rechnungen schreibt und mit Ausschreibungen umgeht.

Natur- und Landschaftspfleger: Voraussetzungen für die Ausbildung

Natur- und Landschaftspfleger ist ein spannender Beruf. Welche Voraussetzungen du für die Zulassung erfüllen solltest, erfährst du im Folgenden.

Schulfächer
  • Bio/Chemie
  • Mathe
  • Werken/Technik
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Sorgfalt und Genauigkeit
  • Organisationstalent
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: im Freien, im Büro
  • Arbeit bei Kälte, Hitze u. Nässe
  • Körperliche Beanspruchung

Für die Weiterbildung als Natur- und Landschaftspfleger musst du in der Regel keinen bestimmten Schulabschluss mitbringen. Allerdings wird meist eine abgeschlossene Ausbildung vorausgesetzt – z. B. als Landwirt, Gärtner, Forstwirt, Revierjäger, Winzer, Fischwirt, Tierwirt oder Wasserbauer.

Darüber hinaus ist oft ein Führerschein der Klasse B bzw. C notwendig. Auch ein Kettensägenschein kann je nach Einsatzgebiet gefordert werden.

Genauso wichtig wie deine fachlichen Voraussetzungen sind aber deine persönlichen Fähigkeiten. Als Natur- und Landschaftspfleger solltest du auf jeden Fall handwerkliches und technisches Geschick mitbringen. Interesse für Pflanzen und Tiere sind das A und O bei der Arbeit – ein grüner Daumen kann aber auch nicht schaden.

Wie viel verdient eine Natur- und Landschaftspflegerin in der Ausbildung?

Natur- und Landschaftspfleger wirst du nicht über eine duale Ausbildung, sondern über eine bundesweit geregelte Weiterbildung. Bezahlt wirst du währenddessen leider nicht, du erhältst also keine Ausbildungsvergütung.

Ganz im Gegenteil: Für den Besuch der Lehrgänge fallen häufig sogar Lehrgangsgebühren und Prüfungsgebühren an.

Passt die Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger zu mir?

Der Beruf Natur- und Landschaftspfleger passt zu dir, wenn

  • du gerne an der frischen Luft arbeitest
  • du dich für Pflanzen- und Tierschutz interessierst
  • du kein Problem mit wechselnden Arbeitsbedingungen hast
  • du gerne handwerklich tätig bist

Ein anderer Beruf ist vermutlich besser geeignet, wenn

  • du ungern im Freien arbeitest
  • du lieber einen Bürojob hättest
  • du ungern mit technischen Geräten und Maschinen arbeitest
  • du lieber allein arbeiten möchtest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was genau dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze im Bereich Garten, Landwirtschaft und Natur ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Als geprüfter Natur- und Landschaftspfleger hast du bereits eine Weiterbildung abgelegt. Doch damit muss noch nicht der Höhepunkt deiner Karriere erreicht sein, du kannst weitere Fortbildungen machen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger / zur Natur- und Landschaftspflegerin

Eine Anpassungsweiterbildung hilft dir dabei, dein berufliches Wissen aktuell zu halten. Fortbilden kannst du dich in Bereichen wie Umwelt- und Naturschutz, Gewässerschutz, Public Relations oder Umweltrecht.

Mit einem Studium sammelst du viel tiefere Kenntnisse in Ökologie, Naturschutz und Landschaftsplanung. In Frage kommen Studiengänge wie

Hast du die Weiterbildung als Natur- und Landschaftspfleger erfolgreich abgeschlossen, kannst du ein Studium übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung beginnen.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Natur- und Landschaftspfleger

Die Arbeit als Natur- und Landschaftspfleger ist eine nachhaltige Tätigkeit, da du dich damit tagtäglich für den Natur- und Umweltschutz einsetzt.

Darüber hinaus spielt die Digitalisierung im Berufsbild eine große Rolle. Digitale Topografische Karten und der Einsatz von Drohnen helfen bei der Gestaltung von Landschaftsabschnitten. Mit Narrow-Band-IoT können Daten zu Feuchtigkeit und Temperatur der Böden sowie zu Regenmengen in Wäldern und Gewässern einfach ausgewertet werden.

Du suchst einen bestimmten Beruf?

Beliebte Berufe

Weitere Infos

Diese Seite empfehlen

Bildnachweis:
„Natur- und Landschaftspfleger“ ©Tomasz Zajda - stock.adobe.com
„Natur- und Landschaftspfleger mäht Rasen“ ©Kirill Gorlov - stock.adobe.com
„Natur- und Landschaftspfleger dokumentiert Arbeiten“ ©Tomasz Zajda - Fotolia
„Natur- und Landschaftspfleger analysieren Pläne“ ©Pixel-Shot - stock.adobe.com - stock.adobe.com
„Natur- und Landschaftspfleger entnehmen Gewässerprobe“ ©Natallia - stock.adobe.com