Forstwirt / Forstwirtin
Ausbildung & Beruf
4 freie Stellen
Was macht ein Forstwirt (m/w/d)?
Als Forstwirt kümmerst du dich um die Pflege und Bewirtschaftung von Wäldern. Dabei ist dein Arbeitsplatz hauptsächlich draußen in der Natur. Deine Tätigkeiten sind vielfältig: von der Pflanzung neuer Bäume über Waldschutzmaßnahmen bis zur Holzernte. Du nutzt Maschinen wie Motorsägen und arbeitest im Team, um die Wälder gesund und nachhaltig zu erhalten. Aber auch das Aufstellen und Befüllen von Futterstellen, das Anbringen von Nistkästen oder der Schutz von Gewässern und deren Tier- und Pflanzenwelt gehören zu deinen Tätigkeiten als Forstwirtin.
Dabei trägst du zur ökologischen Vielfalt und Stabilität unserer Wälder bei, was deinen Beruf besonders bedeutungsvoll macht. Außerdem kannst du mit deiner Arbeit einen direkten Einfluss auf den Klimaschutz nehmen.
Als Forstwirt oder Forstwirtin übernimmst du verschiedene Aufgaben, darunter:
- Pflanzen und Pflegen von Jungbäumen
- Schutz der Wälder vor Krankheiten und Schädlingen
- Fällen von Bäumen und Holzernte
- Wartung und Bedienung von Maschinen und Geräten
- Bau und Instandhaltung von Wegen und Erholungseinrichtungen
Diese vielfältigen Aufgaben sorgen dafür, dass du als Forstwirt entscheidend dazu beiträgst, unsere Wälder gesund zu erhalten. Zudem spielt deine Tätigkeit eine wichtige Rolle für Freizeitaktivitäten und den Tourismus in der Region.
Wo kann ich als Forstwirt arbeiten?
Als Forstwirt kannst du bei staatlichen Forstämtern, kommunalen Betrieben oder privaten Forstunternehmen arbeiten. Auch Naturschutzorganisationen oder Landschaftspflegefirmen bieten Arbeitsplätze für Forstwirte.
Häufig wechselst du deinen Arbeitsort innerhalb eines bestimmten Gebietes und bist viel im Freien unterwegs, was deinen Arbeitsalltag abwechslungsreich und spannend gestaltet. Zudem hast du oft die Möglichkeit, verschiedene Ökosysteme und unterschiedliche Waldgebiete kennenzulernen.
Deine Arbeitszeiten als Forstwirt sind in der Regel werktags tagsüber. Allerdings können sich deine Arbeitszeiten je nach Jahreszeit und Wetterlage verändern.
Besonders bei schlechten Wetterbedingungen oder nach schweren Stürmen kann es erforderlich sein, kurzfristig und flexibel Einsätze zu übernehmen. Diese Flexibilität ermöglicht dir aber auch, an verschiedenen Projekten mitzuwirken und deinen Arbeitsalltag stets abwechslungsreich zu gestalten.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Forstwirt wirst, was du als Forstwirtin machst und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!
Wie läuft die Ausbildung zum Forstwirt ab?
Du findest diesen Beruf spannend und interessierst dich dafür? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Forstwirt? In deiner Dualen Ausbildung zum Forstwirt bist im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Forstwirt und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Für deine betriebliche Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zur Forstwirtin lernst.
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine praktische und schriftliche Zwischenprüfung. Am Ende deiner Ausbildung folgt die Abschlussprüfung, die aus praktischen und schriftlichen Teilen besteht. Nach bestandener Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Forstwirt nennen.
Deine Prüfungen legst du vor dem Landwirtschaftsministerium, Ministerium für Landwirtschaft und Forsten oder einer anderen Dienststelle bzw. vor der Landwirtschaftskammer ab. Dies ist die für dich zuständige Stelle. Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Forstwirte.
Was lernt man in der Ausbildung zum Forstwirt (m/w/d)?
Du lernst, wie du Wälder naturverträglich bewirtschaftest. Dazu gehört auch, dass du weißt, welche einheimischen Wildtiere es gibt, wie man Bäume fällt, Maschinen zur Holzernte bedient und Waldbrände vermeidet und bekämpft.
Das Ernten von Holz zählt zu den Hauptaufgaben eines Forstwirtes. Du lernst, wie man überflüssige Äste entfernt, die Fallrichtung eines Baumes bestimmt, Bäume fällt und Holz fachgerecht lagert.
Wald ist nicht einfach nur Wald, sondern auch Erholungsgebiet und Wohnraum für viele Tiere. Zu deinen Aufgaben als Forstwirt gehören daher auch die Pflege und Erhaltung des Waldes. Du lernst in deiner Ausbildung wie man z. B. Biotope und Heideflächen erhält und Gewässer pflegt.
Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
- Biologie
- Englisch
- Werken / Technik
- Selbstorganisation
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Handwerklich-technisches Geschick
- Umfeld: In der freien Natur / im Freien
- Feste Zeiten
- Körperliche Beanspruchung
Forstwirt kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben die Mittlere Reife, gefolgt von Azubis mit (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein kleinerer Teil startet mit Hauptschulabschluss in die Ausbildung.
Gute Noten und Kenntnisse in Biologie und Werken zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir später im Beruf, da du biologische Kenntnisse brauchst und anwendest. Auch gute Mathekenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, z. B. um Flächen- und Raumberechnungen zu erstellen. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss.
Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Forstwirt mitbringst. In diesem Beruf sind vor allem Soft Skills wie Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein wichtig, z. B. beim Fällen von Bäumen. Zudem solltest du eine gute Selbstorganisation haben sowie handwerkliches Geschick mitbringen, das dir beim Einzäunen von Aufforstungsflächen hilft.
Forstwirt ist ein Handwerksberuf. Das Arbeitsumfeld eines Forstwirts ist meist der Wald, z. B. in Forstbetrieben. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten und bist körperlicher Beanspruchung ausgesetzt, z.B. durch schweres Heben und Tragen.
Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Forstbetrieb bist du viel im Freien unterwegs und der Witterung ausgesetzt. Du kannst aber auch bei Forstämtern und Forstverwaltungen arbeiten. Hier bist du überwiegend im Büro tätig. Du solltest dir daher genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.
Was verdient eine Forstwirtin in der Ausbildung?
Als Forstwirtin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 1.104 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 1.161 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.210 Euro
Du willst mehr über das Forstwirt Gehalt erfahren? Dann informiere dich gerne auf unserer Gehaltsseite.
Forstwirt passt du zu dir, wenn
- du gern im Wald bist
- du ein hohes Maß an Eigenverantwortung mitbringst
- du körperlich belastbar bist
- du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast
Forstwirt ist kein geeigneter Beruf für dich, wenn
- du nicht gern im Freien arbeitest
- du keinen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
- dir starke körperliche Beanspruchung nicht gefällt
- du Büroarbeit schätzt
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner abgeschlossenen Berufsausbildung gibt es für dich viele Möglichkeiten zur Weiterbildung, z. B. zum Forstwirtschaftsmeister, Forstingenieur oder zum Agrarwirt. Wenn du die (Fach-)Hochschulreife hast, könntest du auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Holztechnik, Landschaftsökologie oder Biologie.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung und
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Forstwirtschaft, Baumpflege, Pflanzenschutz oder Schädlingsbekämpfung kennenzulernen.
Die Aufstiegsweiterbildung hilft dir dabei, beruflich aufzusteigen und Karriere zu machen. Hier eignet sich beispielsweise die Meisterweiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister oder die Technikerweiterbildung zum Techniker für Forsttechnik. Möglich sind aber auch andere Weiterbildung, wie:
- Natur- und Landschaftspfleger
- Forstmaschinenführer
- Fachagrarwirt für Baumpflege
Ein weiterer Weg führt über das Studium. Passende Studiengänge sind folgende:
- Forstwirtschaft bzw. Forstwissenschaft
- Landschaftsökologie
- Holzwirtschaft
- Biologie
- Holztechnik
Ist Forstwirt ein nachhaltiger Beruf? Wusstest du, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ aus der Forstwirtschaft kommt? Es geht darum, nur so viel Holz zu schlagen, wie dauerhaft nachwachsen kann – das wusste schon Hans Carl von Carlowitz 1713. Und auch heute gilt: Fast nirgendwo sonst lassen sich Klimaveränderungen schneller sehen als im Wald. Heiße Sommer sorgen für anfälligere Bäume und in vielen Gegenden Deutschlands haben Schädlinge wie der Borkenkäfer so ein leichtes Spiel. Schuld sind auch wenig durchdacht angelegte Monokulturen. Als Forstwirt ist Nachhaltigkeit darum dein zweiter Vorname und du setzt dich für Naturschutz und Landschaftspflege ein. Du achtest auf einen gesunden Wald und greifst dort ein, wo die Natur sich nicht allein regulieren kann.
Aber auch für dich als Forstwirt bietet der Beruf eine Zukunft. Mit Weiterbildungen oder Spezialisierungen, beispielsweise auf Natur- und Landschaftspflege oder Holztechnik hast du viele Möglichkeiten, Karriere zu machen. Trotz technischer Neuerungen werden Förster weiterhin gesucht und übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Forstwirt“ ©Andreas Kirschek - stock.adobe.com; „Forstwirt klettert auf Baum“ ©Anja Goetz - stock.adobe.com; „Forstwirt fällt Baum mit Motorsäge" ©annas - stock.adobe.com; „Forstwirte bei Besprechung“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com; „Forstwirt markiert Baum zur Fällung“ ©Robert Kneschke - stock.adobe.com; „Forstwirte arbeiten mit der Kettensäge“ ©Marcel Paschertz - stock.adobe.com