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Orthopädieschuhmacher / Orthopädieschuhmacherin
Ausbildung & Beruf

7 freie Stellen
Ausbildung Orthopädieschuhmacher

Ein Kunde kommt mit einer ärztlichen Verordnung zu dir als Orthopädieschuhmacher. Seine Beine sind nicht gleich lang, sodass er maßgefertigte Einlagen für die Schuhe benötigt. Die Einlagen gleichen den Unterschied der Beine aus und beugen Schmerzen und einer Fehlstellung vor. Du untersuchst den Gang und die Gehprobleme, nimmst Abdrücke und Maße vom Fuß und fertigst daraufhin die Einlagen entsprechend deiner Messungen an. Nach einer Woche kommt der Kunde vorbei, probiert die Einlagen aus und stellt direkt einen verbesserten Gang fest. Mit deiner Arbeit behebst du genau solche und viele andere Probleme.

Berufsbild Orthopädieschuhmacher / Orthopädieschuhmacherin

Was macht ein Orthopädieschuhmacher (m/w/d)?

Nicht für alle Menschen passen die Schuhe aus dem normalen Schuhladen. Und wenn das passiert, kommst du als Orthopädieschuhmacher zum Einsatz. Du stellst mit viel handwerklichem Geschick Maßschuhe her, die perfekt zum Fuß passen. Auch vorhandene Schuhe bearbeitest du und passt diese individuell an. Neben der Arbeit mit Schuhen stellst du im Beruf als Orthopädieschuhmacherin auch Innenschuhe, Einlagen und Schienen her. Auch für Orthesen, Prothesen und andere orthopädische Hilfsmittel bist du zuständig. Dafür liegt dann häufig eine Verordnung vom Arzt vor.

Um Schuhe, Einlagen und Co. anzupassen, nimmst du vom Kunden einen Abdruck. Außerdem untersuchst du den Gang, um diesen mit deinen Anfertigungen zu korrigieren. Die passgenaue Anfertigung überprüfst du in einer Anprobe mit dem Kunden. Sitzt alles oder drückt der Schuh noch irgendwo? Eventuell nimmst du noch Anpassungen vor.

Neben der Arbeit am Schuh führst du Beratungen durch. Diese sind in deinem Beruf sehr wichtig, denn falsches Schuhwerk kann große Schäden anrichten. Deshalb ist eine ausgiebige Beratung unerlässlich. Dabei lässt du die Ästhetik nicht außer Acht, sodass die Schuhe dennoch modern und nicht nach Orthopädie aussehen.

Wie sieht der Berufsalltag als Orthopädieschuhmacher aus?

In deinem Berufsalltag als Orthopädieschuhmacher erwarten dich abwechslungsreiche Arbeiten. Dabei arbeitest du vorrangig in einer Werkstatt. Die Arbeit ist ein klassischer Handwerksberuf, denn du gehst tagtäglich mit verschiedenen Werkzeugen um. Diese brauchst du, um aus den Einzelteilen, wie Leder und Sohle, einen individuellen Schuh herzustellen. Dabei orientierst du dich als Orthopädieschuhmacherin immer an den Messergebnissen beziehungsweise Abdrücken.

Das Leder oder den Stoff bringst du in die gewünschte Form und nagelst oder klebst es an die Sohle. Nach und nach entsteht dabei ein Schuh, der über gesundheitsverbessernde Maßnahmen verfügt.

Bevor du einen Schuh anfertigst, benötigst du die Maße und Abdrücke. Daher führst du neben deiner Arbeit in der Werkstatt Kundengespräche. Kinder, Sportler, Senioren oder Menschen mit Gehproblemen – sie alle benötigen deine Hilfe. Auch bei ungleich langen Beinen kommen Menschen zu dir, um diese mit passenden Schuhen auszugleichen.

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Wo arbeitet man als Orthopädieschuhmacher?

Als Orthopädieschuhmacher arbeitest du in Fachbetrieben, in Klinken oder Sanitätshäusern mit schuhorthopädischem Bereich. Auch in der industriellen Herstellung von orthopädischen Schuhen kannst du arbeiten.

Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher / zur Orthopädieschuhmacherin

Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Orthopädieschuhmacher?

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den die duale Ausbildung zur Orthopädieschuhmacherin. In der Vergangenheit hatten etwa die Hälfte der Azubis den Realschulabschluss. Aber auch viele Ausbildungsanfänger mit Abitur oder Hauptschulabschluss wurden eingestellt.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3,5 Jahre, Verkürzung möglich
Dauer der Ausbildung: 3,5 Jahre, Verkürzung möglich
Ausbildungs­vergütung:
472 € – 832 €
Ausbildungs­vergütung: 472 € – 832 €

Was lernt man in der Ausbildung als Orthopädieschuhmacher?

In der dualen Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher können ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position.

Im Betrieb lernst du viel über die Anatomie, Physiologie und Pathologie. Du führst Untersuchungen an Füßen und Beinen durch, legst Messpunkte fest und protokollierst diese Ergebnisse. Durch die praktische Arbeit im Betrieb fertigst du Einlagen, Schuhe und andere Produkte an.

In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen für orthopädische Einlagen, Innenschuhe und die Orthesen. In den berufsspezifischen Fächern lernst du außerdem alles über die Herstellung, Anpassung und Pflege der Produkte. Zusätzlich erwarten dich in der Berufsschule allgemeinbildende Fächer, wie Deutsch oder Mathe.

Wie viel verdient eine Orthopädieschuhmacherin in der Ausbildung?

Als Orthopädieschuhmacherin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 472 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 551 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 703 Euro
  • im 4. Ausbildungsjahr: 832 Euro

Hier erfährst du mehr über das Orthopädieschuhmacher Gehalt.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Passt die Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher / zur Orthopädieschuhmacherin zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf Orthopädieschuhmacher, wenn du

  • sorgfältig und genau arbeiten kannst
  • einen Beruf mit Menschen ausüben möchtest
  • gerne handwerklich arbeitest
  • geregelte Arbeitszeiten möchtest

Du bist eher weniger geeignet, wenn du

  • lieber im Büro arbeitest
  • keinen Kundenkontakt möchtest
  • empfindlich auf körperliche Ausdünstungen reagierst
  • Allergien gegenüber Lösungsmitteln hast

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit in den Bereichen Medizin, Pflege und Gesundheit oder Handwerk, Holz und Produktion kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher / zur Orthopädieschuhmacherin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Orthopädietechnik, Lederverarbeitung oder Fußpflege kennenzulernen.

Aufstiegsfortbildungen helfen dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Passend sind als Orthopädieschuhmacher unter anderem die Weiterbildungen zum Orthopädieschuhmachermeister, Schuhmachermeister, Techniker - Schuhtechnik, Industriemeister - Schuhfertigung oder zum Technischen Fachwirt.

Auch der Weg über ein Studium eignet sich. Typische Studiengänge sind:

  • Orthopädie-, Rehatechnik
  • Biomechanik
  • Textil-, Bekleidungstechnik

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Orthopädieschuhmacher

Mit der Auswahl nachhaltiger Materialien kannst du als Orthopädieschuhmacher die Umwelt unterstützen. Auch die Kunden erwarten immer häufiger nachhaltigere Rohstoffe, in jedem Bereich. Indem du auf solche Materialien setzt, erfüllst du daher auch die Wünsche deiner Kunden.

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„Orthopädieschuhmacher“ © Monkey Business / Fotolia
„Orthopädieschuhmacher schleift Sohlenränder“ ©www.fotoliza.com.ua - stock.adobe.com
„Orthopädieschuhmacher erfasst die genauen Maße“ ©Monthira - stock.adobe.com
„Orthopädieschuhmacher nimmt Abdrücke eines Kunden“ ©Charly Morlock - stock.adobe.com
„Orthopädieschuhmacher begutachtet Fuß“ ©Elvin.V - stock.adobe.com
„Orthopädieschuhmacher bei Fertigung eines Schuhs“ ©Roman - stock.adobe.com