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Umweltmanagementbeauftragter / Umweltmanagementbeauftragte
Ausbildung & Beruf

Dein monatlicher Termin mit der Geschäftsführung steht an. Heute präsentierst du die Maßnahmen, die du bereits mit der Produktionsleitung besprochen hast, um den Herstellungsprozess im Unternehmen noch umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu gehört unter anderem die Anschaffung einer neuen Anlage. Als Umweltmanagementbeauftragter weißt du genau, mit welchen Argumenten du an die Geschäftsführung herantreten musst.

Berufsbild Umweltmanagementbeauftragter / Umweltmanagementbeauftragte

Was macht ein Umweltmanagementbeauftragter (m/w/d)?

Umweltmanagementbeauftragte kümmern sich in Unternehmen um alle Belangen des betrieblichen Umweltschutzes – dazu gehören Immissionsschutz, Gewässerschutz, Abfall, Gefahrstoffe und Brandschutz. Ein Umweltmanagementbeauftragter veranlasst, dass das jeweilige Unternehmen sparsam mit Energie, Wasser und anderen Ressourcen umgeht. Damit gehört der Beruf zu den Greenjobs.

Ebenso kontrolliert er, dass jegliche Gefahrstoffe nur unter Einhaltung der vorgeschriebenen Normen eingesetzt und entsorgt werden.

Umweltmanagementbeauftragte sorgen dafür, dass regelmäßige Kontrollmessungen durchgeführt werden und melden fehlerhafte Anlagen. Außerdem überprüfen sie die ordnungsgemäße Reparatur oder den Austausch der betroffenen Anlage.

Darüber hinaus sind sie Ansprechpersonen zum Thema Umweltschutz und beraten zu Umweltpolitik oder Energieeffizienz, organisieren Mitarbeiterschulungen und führen diese teilweise auch selbst durch.

Umweltmanagementbeauftragte regen aber auch selbst Verbesserung hinsichtlich des Umweltschutzes eines Unternehmens an. Daraufhin wirken sie auch bei der Einführung umweltfreundlicher Produktionsmethoden mit.

Die DIN EN ISO 14001:2015 ist eine internationale Norm für Umweltmanagementsysteme. Sie unterstützt Unternehmen dabei, Umweltauswirkungen zu identifizieren, zu kontrollieren und kontinuierlich zu verbessern. Ein Umweltmanagementbeauftragter (UMB ISO 14001) hat ein Umweltmanagementsystem nach der ISO 14001-Norm bereits im Unternehmen implementiert oder plant, dies zu tun.

Wie sieht der Berufsalltag als Umweltmanagementbeauftragter aus?

Als Umweltmanagementbeauftragter arbeitest du hauptsächlich im Büro am Computer. Du wertest beispielsweise Kontroll- und Messergebnisse aus und erstellst Anträge für bauliche Veränderungen. Auch in der Produktion, also in Hallen und Werkstätten, bist du unterwegs. Dort führst du Messungen selbst durch und überprüfst, dass Gefahrenstoffe korrekt eingesetzt und entsorgt werden.

Zu deinen Aufgaben als Umweltmanagementbeauftragter gehört die Einführung, Umsetzung und Aufrechterhaltung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001.

Um gesetzliche Anforderungen des innerbetrieblichen Umweltschutzes zu kontrollieren, muss man sehr gewissenhaft und genau arbeiten und die Gesetzeslage genau im Blick haben. Du beschäftigst dich, ähnlich wie Immissionsschutzbeauftragte, also tagtäglich mit Rechtsvorschriften wie dem Bundesimmissionsschutzgesetz, dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz sowie mit Prüfberichten und -protokollen, Statistiken und Normen. Ein Umweltmanagementbeauftragter verbindet seine Kenntnisse in puncto Umwelt mit dem Wissen über die Produktionsabläufe und organisatorische Strukturen im Unternehmen. Er muss sich abteilungsübergreifend damit auskennen.

Darüber hinaus kommunizierst du als Umweltmanagementbeauftragter viel. Du stehst mit verschiedenen Behörden in Kontakt, musst aber auch innerbetrieblich viel verhandeln und durchsetzen. In diesem Beruf ist ein souveränes Auftreten also wichtig.

Umweltmanagementbeauftragter prüft Gesetzesänderungen Umweltmanagementbeauftragte protokolliert Anlagenfunktion Umweltmanagementbeauftragter bespricht sich mit Lagermitarbeitenden Umweltmanagementbeauftragter hält Präsentation vor Mitarbeitenden

Wo arbeiten Umweltmanagementbeauftragte?

Umweltmanagementbeauftragte arbeiten in Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche, können aber auch in der öffentlichen Verwaltung angestellt sein.

Der Arbeitsalltag findet vorrangig in Büros und Besprechungsräumen statt, nicht selten aber auch in Werkstätten oder Produktionshallen.

Ausbildung zum / zur Umweltmanagementbeauftragten

Wie läuft die Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten ab?

Eine Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten gibt es in dem Sinne nicht. Vielmehr bist du oft schon im Unternehmen angestellt, vielleicht sogar in einer Führungsposition, und machst dann eine Weiterbildung in einem umweltschutzrelevanten Bereich.

Berufe, die dich für die Position als Umweltmanagementbeauftragter qualifizieren, sind z. B.

  • Abwassermeister
  • Technischer Umweltfachwirt
  • Meister für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung
  • Staatlich geprüfter Techniker (z. B. Fachrichtung Biotechnik, Chemietechnik oder Umweltschutztechnik)

Auch ein Studium ist eine gute Zugangsvoraussetzung für den Job. In Frage kommen Studiengänge wie:

Das weiterführende Fachwissen für den Beruf als Umweltmanagementbeauftragter eignest du dir dann über eine Schulung an.

Was lernt man in der Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten (m/w/d)?

Umweltmanagementbeauftragter wirst du nicht über eine duale Ausbildung. Stattdessen eignest du dir die Fachkenntnisse durch eine Schulung an. Art und Dauer der Weiterbildung unterscheiden sich je nach Bildungsanbieter. Du lernst aber in jedem Fall die Forderungen der ISO 14001 kennen.

Folgende Themenbereiche wirst du in deiner Schulung behandeln:

  • Prozessmanagement
  • Dokumentation
  • Analysen und Bewertungen
  • Umweltmanagement Grundlagen
  • Umweltrecht
  • Durchführung von internen Audits
  • Umweltleistungsbewertung und Umweltcontrolling
  • Anforderungen der DIN EN ISO 14001:2015
  • Methoden zur Risikobewertung
  • Lieferantenmanagement

Umweltmanagementbeauftragter: Voraussetzungen für die Ausbildung

Umweltmanagementbeauftragter könnte genau der richtige Job für dich sein? Dann schau dir am besten noch an, welche Voraussetzungen du für den Beruf mitbringen solltest.

Schulfächer
  • Wirtschaft/Recht
  • Mathe/Physik
  • Technik
Stärken
  • Kommunikationsstärke
  • Verständnis für Zahlen und Technik
  • Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro, Produktions- und Werkhallen
  • Umgang mit Normen und Vorschriften
  • Kontakt zu Kunden, Behörden & Mitarbeitenden

Für eine Weiterbildung zum Umweltmanagementbeauftragten brauchst du rein rechtlich keinen bestimmten Schulabschluss. In der Regel hast du aber eine Berufsausbildung oder gar ein Studium in einem relevanten Berufsfeld abgeschlossen und bereits Arbeitserfahrung gesammelt.

Wichtig sind neben deinen fachlichen auch deine persönlichen Kenntnisse für den Beruf. Um deine Maßnahmen im Unternehmen durchzusetzen, ist Kommunikationsstärke das A und O. Verständnis für Zahlen solltest du ebenso mitbringen, auch technische Fähigkeiten sind von Vorteil. Zudem solltest du sorgfältig und genau arbeiten.

Wie viel verdient eine Umweltmanagementbeauftragte in der Ausbildung?

Da es sich beim Umweltmanagementbeauftragten nicht um eine reguläre duale Ausbildung handelt, bekommst du auch keine Ausbildungsvergütung. Die Schulung wird nämlich nicht bezahlt und eventuell musst du sogar mit Lehrgangskosten rechnen.

Da du die Weiterbildung meist berufsbegleitend machst und währenddessen arbeitest, bekommst du in der Zeit trotzdem ein festes Gehalt.

Passt die Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten zu mir?

Umweltmanagementbeauftragter ist der richtige Beruf für dich, wenn du

  • gerne kommunizierst und berätst
  • dich für Umwelt und Nachhaltigkeit interessierst
  • gut planen und koordinieren kannst
  • selbstständig arbeiten möchtest

Schau dich bei uns besser nach einem anderen Beruf um, wenn

  • du bei Verhandlungen extrem unsicher bist
  • dich Vorschriften und Normen langweilen
  • du nicht am Computer arbeiten willst
  • du nicht gern selbstständig arbeitest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent verschiedene Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier passende freie Ausbildungsplätze im Bereich Bau, Architektur und Vermessung ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach der Weiterbildung noch weiterbilden? Klar, auch das geht. Als Umweltmanagementbeauftragter musst du noch lange nicht das Ende deiner Karriere einläuten.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum / zur Umweltmanagementbeauftragten

Eine Anpassungsweiterbildung hilft dir dabei, dein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und dich zu aktuellen Trends weiterzubilden. Möglich sind z. B. Fortbildungen mit Fokus auf Umweltmanagement, betrieblichem Umweltschutz oder Umweltrecht.

Mit einem Studium tauchst du noch tiefer ins Umweltmanagement ein. Passende Studiengänge sind z. B. Umweltwissenschaft, Umwelttechnik oder Chemie.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Umweltmanagementbeauftragter

Ein Umweltmanagementbeauftragter trägt schon das Wort „Umwelt“ in seinem Namen, Nachhaltigkeit steht in diesem Beruf also an oberster Stelle. Der Trend zur Digitalisierung in der Kreislaufwirtschaft trägt zur Effizienzsteigerung im Berufsfeld bei und verändert dein Aufgabengebiet ständig.

Zukunftssicher ist der Beruf ebenso, denn das Thema Umweltmanagement gewinnt in allen Unternehmen rapide an Bedeutung.

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Bildnachweis:

„Umweltmanagementbeauftragter“ ©mrmohock - stock.adobe.com

„Umweltmanagementbeauftragter prüft Gesetzesänderungen“ ©Liubomyr Vorona - stock.adobe.com

„Umweltmanagementbeauftragte protokolliert Anlagenfunktion“ ©SundGo - stock.adobe.com

„Umweltmanagementbeauftragter bespricht sich mit Lagermitarbeitenden“ ©Stock Rocket - stock.adobe.com

„Umweltmanagementbeauftragter hält Präsentation vor Mitarbeitenden“ ©HBS - stock.adobe.com