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Juristische Berufe

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Juristische Berufe

Dein Herz schlägt für das Recht? Schon seit du jung bist, träumst du davon, in einem Gerichtssaal zu sitzen und über Recht und Unrecht zu entscheiden? Dann bist du auf dieser Seite genau richtig. Wir zeigen dir, was juristische Berufe sind, welche spannenden Tätigkeiten dir mithilfe einer Ausbildung oder eines Studiums offenstehen, was Juristen von Volljuristen unterscheidet und welche verschiedenen Wege du einschlagen kannst.

Was sind juristische Berufe?

Zu den juristischen Berufen zählen alle Berufe rund um die Themen Recht und Gesetz. Die Berufe beziehen sich auf das deutsche Rechtssystem und erfordern jeweils eine bestimmte juristische Ausbildung. Manche Berufe im Rechtswesen kannst du mit einer Ausbildung erlernen, andere wiederum erfordern ein Studium. Das Rechtswesen lässt sich in dabei auch in verschiedenste Bereiche unterteilen. Möglich ist unter anderem die Arbeit im Strafrecht, im Zivilrecht, im Verwaltungsrecht oder auch im Wirtschaftsrecht. Darüber hinaus warten aber auch Jobs im Bereich des Gerichtsvollzugs oder in der Verwaltung.

Welche juristischen Berufe gibt es?

Zu den juristischen Berufen gehört eine Vielzahl an spannenden und abwechslungsreichen Berufen. Im Folgenden geben wir dir einen Überblick über ein paar der klassischen juristischen Berufe:

Als Anwalt bzw. Rechtsanwalt ist es dein Job, Mandanten in verschiedensten Rechtsangelegenheiten vor Gericht zu beraten und zu vertreten. Als Rechtsbeistand vertrittst du dabei nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen oder Behörden. Dein Ziel ist es dabei stets, die Interessen deiner Mandanten bestmöglich zu vertreten, sodass das Gericht zugunsten deines Mandanten entscheidet. Bist du dagegen als Staatsanwalt tätig, vertrittst du den Staat in Prozessen, du fungierst hier als Vertretung der Anklage. Zu deinen Tätigkeiten gehört es hier beispielsweise, Straftäter von Gericht anzuklagen. Primär ist hier auch die Beweislage. Als Staatsanwalt kümmerst du dich daher auch um die Prüfung von Sachverhalten und die Einleitung von Ermittlungen. Du bist darüber hinaus auch dazu berechtigt, Zeugen zu befragen und Tatorte zu besichtigen. Patentanwälte dagegen sind zur Stelle, wenn es um Schutzrechte geht. Du berätst deine Mandanten also hinsichtlich Marken, Designs, Patenten oder Gebrauchsmuster und vertrittst sie vor dem Patent- und Markenamt, dem Bundespatentgericht oder anderen Behörden.

Nochmal anders sieht die Tätigkeit als Richter aus. Denn als Richter ist es deine Aufgabe, Urteile bei gerichtlichen Verfahren neutral und unabhängig zu sprechen. Dabei können sowohl kleine Delikte und Ordnungswidrigkeiten als auch große Fälle wie Mord auf dich zukommen. Bevor du zu einem Urteilsspruch kommst, prüfst du natürlich die Gesetzeslage sowie die gesamten Umstände. Zusätzlich dazu gehört auch die Befragung von Zeugen und Sachverständigen zum Beruf dazu.

Notare sind in der vorsorgenden Rechtspflege tätig. Das heißt genau: Du berätst Mandanten und hältst ihren Willen fest. Zu deinen konkreten Aufgaben gehört es dabei, Vorgänge zu beurkunden, zu bescheinigen und zu beglaubigen. Darunter fallen etwa Immobilienkaufverträge, Eheverträge oder Protokolle von Unternehmensversammlungen.

Gerichtsvollzieher kümmern sich nochmal um ganz andere Angelegenheiten. Du bist dann gefragt, wenn Vollstreckungen notwendig sind. Im Auftrag von Gläubigern sorgst du dafür, Forderungen einzutreiben. Das umfasst unter anderem die Pfändung von Vermögenswerten oder die Organisation von Versteigerungen.

Einen Überblick über weitere Berufe findest du jetzt im Folgenden.

Was ist ein Volljurist?

Jurist ist nicht gleich Jurist. Umgangssprachlich ist oftmals die Sprache vom sogenannten Volljuristen. Damit sind Juristen gemeint, die nicht nur ein juristisches Studium, sondern auch das Erste und das Zweite Juristische Staatsexamen bestanden und das Rechtsreferendariat abgeschlossen haben. Volljuristen haben dadurch die Befähigung zum Richteramt. Das heißt: Nicht jeder Studiengang macht dich direkt zum Volljuristen. Die Qualifikation als Volljurist erhältst du lediglich über den gerade beschriebenen Weg im Bereich Jura.

Was kann man als Volljurist alles machen?

Volljuristen stehen grundsätzliche alle Türen im Rechtswesen offen. Durch die umfassende Ausbildung können sie sich beispielsweise als Anwalt selbstständig machen. Mit der entsprechenden Qualifikation ist sogar die Tätigkeit als Richter möglich. Welche Arbeitsorte sich dir genau bieten, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Wo arbeiten Volljuristen?

Wie bereits erwähnt, eröffnen sich dir als Volljurist etliche Tätigkeitsfelder. Möglich ist dabei unter anderem die Arbeit in der Rechtsanwaltschaft. Du kannst dich also unter anderem für eine Karriere als Rechtsanwalt entscheiden und in einer Kanzlei tätig werden. Darüber hinaus steht dir aber auch die Arbeit bei der Staatsanwaltschaft offen. Möchtest du noch höher hinaus, kannst du bei passender Qualifikation auch als Richter tätig werden. Hier stehen dir Arbeitsorte wie Amtsgerichte, Landgerichte oder Verwaltungsgerichte offen. Interessierst du dich mehr für Vorgänge in Unternehmen, kannst du aber auch im Unternehmensrecht tätig werden. Eine weitere Möglichkeit ist daneben auch der Einsatz bei Behörden und Verwaltungen. In der öffentlichen Verwaltung stehen dir etwa öffentliche Institutionen, Ministerien oder Behörden auf Landes- und Bundesebene als Arbeitsplatz offen.

Und auch der Weg in Forschung und Lehre steht dir offen. Fasziniert dich die akademische Welt, kannst du also auch darüber nachdenken, Jura an Universitäten zu dozieren oder in Forschungseinrichtungen tätig zu werden.

Wie viel verdient man als Volljurist?

Wie viel du als Volljurist verdienen kannst, hängt natürlich maßgeblich von deiner Tätigkeit ab. Besonders hoch fällt das Gehalt als Richter aus. Du wirst hier nach den Besoldungsgruppen R der Länder oder dem Bundesbesoldungsgesetz bezahlt. Du startest hier bereits mit einem Gehalt von mehr als 4.500 Euro. Mit den Jahren steigt dieses dann bis auf 7.300 Euro. Wie viel du genau verdienst, hängt von deinem Bundesland, deiner Besoldungsgruppe und deiner Stufe ab. Zu den Top-Verdienern im Rechtswesen gehören übrigens die Bundesrichter. Schaffst du es in die Gruppe R8, kannst du mit mehr als 11.700 Euro monatlich rechnen. Aber auch Rechtsanwälte und Staatsanwälte können mit einem guten Gehalt rechnen. Als Staatsanwalt auf Lebenszeit kannst du beispielsweise mit etwa 6.600 bis 7.200 Euro rechnen.

Beachte bitte, dass bei Gehaltsaussagen auch stets weitere Faktoren betrachtet werden. So wirken sich beispielsweise auch dein Standort, deine Berufserfahrung sowie die Unternehmensgröße, falls du bei einem Unternehmen tätig bist, auf die Höhe deines Gehalts aus.

Welche Berufe gibt es in einer Anwaltskanzlei?

Auch in einer Anwaltskanzlei erwarten dich eine Reihe an abwechslungsreichen Tätigkeiten. Zu den wohl bekanntesten Berufen gehören dabei:

  • Rechtsanwalt
  • Fachanwalt
  • Rechtsanwaltsfachangestellter
  • Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter
  • Notar
  • Notarfachangestellter

Darüber hinaus kannst du aber auch als Rechtsreferendar, juristischer Mitarbeiter, Office Manager, IT-Spezialist oder als Marketing- und PR-Experte in einer Anwaltskanzlei unterkommen. Welche Berufe du genau in einer Anwaltskanzlei wiederfindest, hängt aber auch davon ab, wie groß die Kanzlei ist, welches Fachgebiet sie vertritt und welche Dienstleistungen sie anbietet.

Was gibt es für Berufe im Gericht?

Gerade im Gericht findest du eine Reihe an juristischen Berufen. Das Gericht ist nicht nur der Arbeitsplatz von Richtern, Staatsanwälten und Rechtsanwälten, auch als Justizfachangestellter, Rechtspfleger, Justizwachtmeister oder Rechtsreferendar bzw. angehender Jurist bist du häufig in Gerichtssälen anzutreffen.

Welche juristischen Berufe ohne Studium gibt es?

Neben den Studienberufen stehen dir natürlich auch einige Ausbildungsberufe im Rechtswesen offen. Je nachdem, wofür du dich interessierst, kannst du hier unterschiedliche Wege einschlagen. Interessierst du dich beispielsweise für die Arbeit in Kanzleien, kannst du über die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten, zum Patentanwaltsfachangestellten, zum Notarfachangestellten oder zum Rechtsanwalts- oder Notarfachangestellten nachdenken. Hast du dagegen Interesse an der Arbeit bei Gerichten oder bei der Staatsanwaltschaft, könnte die Ausbildung zum Justizfachangestellten genau das Richtige für dich sein. Schlägt dein Herz dagegen mehr für Steuern, könnte die Ausbildung zum Steuerfachangestellten etwas besser zu dir passen.

Welche juristischen Studiengänge gibt es?

Wie bereits erwähnt, führen einige Berufe im Rechtswesen über den Weg des Studiums. Dir stehen dabei verschiedenste Studiengänge offen, darunter unter anderem:

Aber natürlich stehen dir neben dem Studium der Rechtswissenschaft noch einige spezifischere Studiengänge offen. Je nachdem, wofür du dich interessierst, kannst du dich auch für einen der folgenden Studiengänge entscheiden:

  • Versicherungsrecht
  • Arbeitsrecht
  • Öffentliches Recht
  • Europäisches Recht
  • Immobilienrecht
  • Medienrecht

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„Gesetzbuch mit Richterhammer" © Boris Zerwann / Fotolia

„Arbeitsplatz eines Justizwachtmeisters“ ©Yanukit - stock.adobe.com

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