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Patentanwalt / Patentanwältin
Ausbildung & Beruf

Klemmbausteine herstellen darf jeder, doch hier handelt es sich nach der Meinung deines Mandanten ganz klar um den Versuch, seine Produkte zu imitieren. Sogar die Spielfiguren sehen nahezu identisch aus. Als Patentanwalt weißt du genau, was schützenswert ist und findest ebenfalls, dass hier Schutzrechte verletzt wurden. Du formulierst also ein entsprechendes Schreiben und forderst auch beim Zoll die Vernichtung der eingeführten Produkte.

Berufsbild Patentanwalt / Patentanwältin

Was macht ein Patentanwalt (m/w/d)?

Wann immer es deinen Mandaten um Schutzrechte geht, also um Marken, Designs, Patente oder Gebrauchsmuster, berätst du sie als Patentanwalt. Du vertrittst deine Mandanten vor dem Deutschen Patent- und Markenamt, vor dem Bundespatentgericht oder anderen Behörden. Auch dann, wenn Schutzrechte verletzt werden, wirst du eingeschaltet. Das kann von Abmahnungen bis hin zu Gerichtsverfahren führen.

Wie sieht der Berufsalltag als Patentanwalt aus?

Patentanwälte sind meist Ingenieure oder Naturwissenschaftler, die sich im Bereich geistiges Eigentum zum Patentanwalt haben ausbilden lassen. Sie schützen die Rechte ihrer Mandanten und begleiten diese von der Anmeldung über die Aufrechterhaltung bis hin zur Verteidigung.

Patentanwalt prüft rechtliche Lage

Wo arbeiten Patentanwälte?

Als Patentanwältin bist du entweder in einer Patent- oder Rechtsanwaltskanzlei beschäftigt, arbeitest bei Behörden wie dem Europäischen Patentamt oder in großen Wirtschaftsunternehmen, die eigene Patentabteilungen unterhalten. Man findet dich in Büros oder Besprechungsräumen, aber auch im Außendienst direkt bei Mandanten oder vor Gericht.

Ausbildung zum Patentanwalt / zur Patentanwältin

Wie läuft die Ausbildung zum Patentanwalt ab?

Patentanwältin wirst du im Rahmen einer Ausbildung nach abgeschlossenem Studium.

Die Ausbildung zum Patentanwalt ist in Theorie und Praxis gegliedert. Zusätzlich zur 3-jährigen praktischen Tätigkeit in deinem Ausbildungsbetrieb musst du nämlich noch ein Studium absolvieren, für das dich die Patentanwaltskammer anmeldet. Hast du bereits ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen, entfällt das berufsbegleitende Fernstudium „Recht für Patentanwälte“. Dazu kommen 2 Monate im Deutschen Patent- und Markenamt. Den letzten Abschnitt deiner Ausbildung bildet die Arbeit am Bundespatentgericht, die 6 Monate dauert. Hier arbeitest du zunächst im Marken-Beschwerdesenat, dann in einem Technischen-Beschwerdesenat. Du nimmst hier bereits an Sitzungen, Beratungen und Vorberatungen sowie an Lehrgängen teil.

Am Ende der Ausbildung steht die Patentanwaltsprüfung, die aus 4 Klausuren und einer mündlichen Prüfung besteht. Hast du diese bestanden, darfst du dich Patentassessor nennen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Patentanwalt (m/w/d)?

Das Deutsche Patent- und Markenamt, das die Ausbildung zur Patentanwältin organisiert, hat auch das „Hagen-Studium“ mitgestaltet, also den rechtlichen Ausbildungsabschnitt. Hier lernst du die Grundlagen des Bürgerlichen Rechts, über Arbeitsrecht oder Patentverletzungen. Im 2. Ausbildungsjahr kommen Wettbewerbsrecht, Marken- und Designrecht, Verfahrensrecht, Europarecht und Insolvenzrecht dazu.

Während deiner praktischen Tätigkeit beim Patentanwalt oder in den Behörden kannst du dein theoretisches Wissen dann anwenden.

Patentanwalt: Voraussetzungen für die Ausbildung

Patentanwalt zu werden, hört sich spannend an? Dann informiere dich doch hier direkt über die Anforderungen, die in diesem Berufsfeld gelten.

Schulfächer
  • Biologie/Chemie
  • IT/Technik
  • Deutsch/Wirtschaft und Recht
Stärken
  • Sorgfalt und Auge für Details
  • Kommunikationsstärke und Konfliktfähigkeit
  • Organisationstalent
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro- und Besprechungsräume
  • Arbeit mit rechtlichen Vorschriften
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten

Möchtest du Patentanwalt werden, musst du nicht zwingend Volljurist sein. Um für die Ausbildung zum Patentanwalt zugelassen zu werden, solltest du ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium mit dem Diplom oder Master abgeschlossen und mindestens ein Jahr in einem technischen Beruf praktisch gearbeitet haben. Bereits, wenn du dich für die Ausbildung bewirbst, musst du einen Ausbildungsplatz in einer entsprechenden Kanzlei oder Patentabteilung vorweisen.

Wie viel verdient eine Patentanwältin der Ausbildung?

Nicht alle Abschnitte deiner Ausbildung zum Patentanwalt werden vergütet. Du hast aber unter Umständen Anspruch auf Unterhaltsdarlehen.

Passt die Ausbildung zum Patentanwalt zu mir?

Patentanwalt könnt der richtige Beruf für dich sein, wenn

  • du technisch-naturwissenschaftlich interessiert bist
  • du dich klar ausdrücken kannst
  • du abwechslungsreiche Aufgaben magst
  • du Freude an Erfindungen und Entwicklungen hast

Vielleicht passt ein anderer Beruf als Patentanwalt besser zu dir, wenn

  • du bereits während der Ausbildung Geld verdienen möchtest
  • du kein Studium absolvieren willst
  • du nicht gerne öffentlich redest
  • du ungern eine Schnittstellenposition innehaben willst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was genau dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze im Bereich Recht ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Der Weg bis zum Patentanwalt ist nicht ganz einfach, aber du hast es geschafft! Welche Möglichkeiten der Weiterbildung du jetzt noch hast und wie es in der Zukunft in diesem Berufsfeld aussieht, zeigen wir dir jetzt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Patentanwalt / zur Patentanwältin

Bei der Ausbildung zum Patentanwalt handelt es sich bereits um eine besondere Weiterbildung. Doch natürlich wird es in deinem Arbeitsbereich immer Fortschritte geben, die du auf dem Schirm haben musst. Regelmäßige Anpassungsfortbildungen, zum Beispiel im Bereich Recht oder Schutzrechte bei Künstlicher Intelligenz, solltest du wahrnehmen, um deine Mandanten bestmöglich vertreten zu können. Wenn du dich als freiberuflicher Patentanwalt selbstständig machst, können auch Weiterbildungen im Bereich Mitarbeiterführung oder Büroorganisation praktisch sein.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Patentanwalt

Gerade technische Möglichkeiten und KI verändern die Arbeitswelt enorm. Auch die Globalisierung macht das Missachten von Markenrechten teilweise einfacher, sodass deine Mandanten großes Interesse daran haben, ihre Rechte zu wahren. Als Patentanwalt kannst du genau hier ansetzen und sorgst so nicht nur für Klarheit, sondern auch für Sicherheit. Viele Firmen suchen sogar gezielt Absolventen naturwissenschaftlicher und technischer Studiengänge, um sie zu Patentanwälten ausbilden zu lassen.

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Bildnachweis:
„Patentanwalt bei der Arbeit“ ©africa-studio.com (Olga Yastremska and Leonid Yastremskiy) - stock.adobe.com
„Patentanwalt prüft rechtliche Lage“ ©Michael - stock.adobe.com