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Naturwerksteinmechaniker / Naturwerksteinmechanikerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Naturwerksteinmechaniker

Der Werkstein kommt gerade aus der Schleifstraße und liegt nun vor dir. Du musst noch seine Kanten von Hand glätten und spezielle Rundungen mit dem Beizeisen und dem Klüpfel ausarbeiten. Als Naturwerksteinmechaniker weißt du genau, wie du den Stein bearbeiten musst. Dabei hältst du dich natürlich genau an die Zeichnung, die nach Kundenwunsch angefertigt wurde.

Berufsbild Naturwerksteinmechaniker / Naturwerksteinmechanikerin

Was macht ein Naturwerksteinmechaniker (m/w/d)?

Ein Naturwerksteinmechaniker bzw. eine Naturwerksteinmechanikerin bearbeitet vorgesägte oder behauene Steine und stellt daraus verschiedene Produkte her. Die Naturwerksteine werden nach fertigungstechnischen und gestalterischen Gesichtspunkten zu Fliesen, Platten, Säulen, Denk- oder Grabmälern verarbeitet.

Naturwerksteinmechaniker fertigen Werkstücke aus Natursteinen an. Dafür werden ausgewählte Rohblöcke auf der Grundlage von technischen Unterlagen in Stücke geschnitten oder gespalten – mit Steinbearbeitungsmaschinen oder per Hand. Die Flächen, Kanten und Konturen werden anschließend geschliffen und poliert. Das passiert entweder mit automatischen Maschinen, die programmiert werden müssen, oder mit Handmaschinen. Am Ende kontrollieren Naturwerksteinmechaniker die Qualität der Produkte und versenden sie.

Auch die Wartung und Instandsetzung der Geräte, Maschinen und Anlagen gehört zum Berufsbild als Naturwerksteinmechaniker.

Die Ausbildung als Naturwerksteinmechaniker gibt es in 3 Fachrichtungen:

  • Maschinenbearbeitungstechnik
  • Schleiftechnik
  • Steinmetztechnik

Die Fachrichtung entscheidet, ob im Beruf der Fokus auf maschineller oder manueller Herstellung der Naturwerksteine oder auf der Oberflächenbearbeitung liegt.

Wie sieht der Berufsalltag als Naturwerksteinmechaniker aus?

Naturwerksteinmechaniker arbeiten mit handgeführten und computergesteuerten Steinbearbeitungsmaschinen wie Säge-, Schleif-, Polier- und Fräsmaschinen. Je nach gewählter Fachrichtung arbeiten sie auch mit der Hand, beispielsweise beim Schleifen, Sägen, Fräsen und Polieren von Naturstein, bei Spachtel- und Kittarbeiten sowie beim Reinigen und Imprägnieren von Steinfassaden und Baudenkmälern.

Bei den meisten Arbeiten ist Schutzkleidung angebracht: Sicherheitsschuhe, Atem-, Gehörschutz, Schutzhelm und -brille schützen vor Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen und Lärm. Naturwerksteinmechaniker arbeiten zum Großteil im Stehen und müssen teilweise auch schwer heben.

Naturwerksteinmechaniker arbeiten in der Regel in Werkstätten und Produktionshallen. Teilweise sind sie auch auf Baustellen oder im Freien, beispielsweise auf einem Friedhof, unterwegs. Dann sind sie verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt.

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Wo arbeiten Naturwerksteinmechaniker?

Naturwerksteinmechaniker arbeiten vor allem in Maschinen- und Werkhallen sowie Werkstätten. Je nach Fachrichtung sind sie auch auf Baustellen, in Büro- und Verkaufsräumen sowie auf Friedhöfen unterwegs.

Anstellung finden Naturwerksteinmechaniker der Fachrichtung Schleiftechnik in Betrieben der Marmor- und Natursteinbearbeitung, in Unternehmen der Natursteingewinnung oder bei Fassadenbauunternehmen. Naturwerksteinmechaniker der Fachrichtung Maschinenbearbeitungstechnik arbeiten darüber hinaus auch oder in der Beton-, Zement- und Gipsverarbeitung. In der Fachrichtung Steinmetztechnik sind sie vor allem in Steinmetzereien, bei Herstellern von Einrichtungs- und Ausstattungsobjekten sowie in Granit- und Sandsteinwerken zu finden.

Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker / zur Naturwerksteinmechanikerin

Wie läuft die Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker ab?

Die Ausbildung als Naturwerksteinmechaniker ist eine duale Ausbildung und dauert in der Regel 3 Jahre. Egal, für welche Fachrichtung du dich entscheidest: Du lernst Theorie und Praxis des Berufs parallel. Denn du besuchst eine Berufsschule und lernst gleichzeitig in einem Ausbildungsbetrieb.

Deine Pflicht als Azubi ist es, ein Berichtsheft zu schreiben. Darin hältst du die inhaltlichen und zeitlichen Abläufe deiner Ausbildung fest. Es dient als Ausbildungsnachweis und muss zur Zulassung zur Prüfung vorgelegt werden.

Vor Ende des 2. Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Dort beweist du, was du bisher schon gelernt hast. Am Ende deiner Ausbildung, also nach dem 3. Jahr, wartet dann die Abschlussprüfung auf dich.

Art der Ausbildung:
duale Ausbildung
Art der Ausbildung: duale Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
z. B. 826 bis 1.000 Euro im 1. Jahr
Ausbildungsvergütung: z. B. 826 bis 1.000 Euro im 1. Jahr

Was lernt man in der Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker (m/w/d)?

Die Ausbildung als Naturwerksteinmechaniker findet abwechselnd in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb statt. Das heißt, du lernst die Theorie und die Praxis des Berufs gleichzeitig.

Im Betrieb arbeitest du vor allem praktisch mit und lernst, wie man Naturwerksteine manuell und maschinell bearbeitet. Auch Sonderbearbeitungstechniken wie Ausklinkungen, Aussparungen und Bohrungen werden dir beigebracht. Außerdem wirst du Aufmaße anfertigen und erfahren, was beim Anfertigen und Anwenden von Skizzen, Bau- und Werkzeichnungen zu beachten ist.

In der Berufsschule besuchst du den Unterricht. Du wirst in berufsspezifischen Lernfeldern wie Herstellen einer Grabmalanlage und Verlegen eines Bodenbelags ausgebildet. Doch auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde hast du.

Naturwerksteinmechaniker: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du möchtest selbst Platten, Säulen und Denkmäler anfertigen? Dann scheint der Beruf als Naturwerksteinmechaniker genau das Richtige für dich zu sein. Check vorher am besten noch, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung erfüllen solltest.

Schulfächer
  • Mathe
  • Werken/Technik
  • Kunst
Stärken
  • Handwerkliches Geschick
  • Technisches Verständnis
  • Gespür für Ästhetik
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Werkstätten, Produktionshallen
  • Arbeit bei Dämpfen, Staub und Gerüchen
  • Kontakt mit Kunden

Um eine Ausbildung als Naturwerksteinmechaniker zu starten, musst du keinen bestimmten Schulabschluss mitbringen. Die meisten Azubis starten mit einem Hauptschulabschluss. Gute Noten in Mathe, Werken bzw. Technik und Kunst sind aber hilfreich.

Auch ein paar Soft Skills helfen dir im Beruf. So solltest du beispielsweise handwerkliches Geschick und technisches Verständnis mitbringen, um die Maschinen bedienen zu können. Gespür für Ästhetik ist z. B. bei der Gestaltung von Grabsteinen wichtig.

Wie viel verdient ein Naturwerksteinmechaniker in der Ausbildung?

Dein Gehalt in der Ausbildung als Naturwerksteinmechaniker hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem dein Ausbildungsbetrieb unterscheidet über die Höhe deiner Ausbildungsvergütung – dabei spielt eine große Rolle, in welcher Region Deutschlands du arbeitest.

Auch ein eventuell bestehender Tarifvertrag hat großen Einfluss auf dein Ausbildungsgehalt. Wirst du nach dem Tarifvertrag der Natursteinindustrie bezahlt, könnte deine Vergütung so aussehen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 826 bis 1.000 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 870 bis 1.100 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.014 bis 1.225 Euro

Passt die Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker zu mir?

Die Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker könnte gut zu dir passen, wenn

  • du in einer Werkstatt arbeiten möchtest
  • du dich für Naturwerksteine interessierst
  • du gerne mit Maschinen hantierst
  • du dabei auch kreativ tätig werden möchtest

Du solltest dich auch über andere Ausbildungen informieren, wenn

  • du einen Bürojob haben möchtest
  • du nicht handwerklich tätig sein willst
  • du dich nicht für Naturwerksteine interessiert
  • dich Schutzkleidung stört

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach deiner 3-jährigen Ausbildung als Naturwerksteinmechaniker kannst du dich natürlich noch weiterbilden, um stets die neuesten Trends in der Branche zu kennen und vor allem beruflich aufsteigen zu können. In der Regel gibt es 3 verschiedene Arten der Weiterbildung:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Naturwerksteinmechaniker / zur Naturwerksteinmechanikerin

Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein Wissen als Naturwerksteinmechaniker stets aktuell und verpasst keine Trends in der Branche. Du kannst dich je nach Fachrichtung z. B. in den Bereichen Natursteinverarbeitung, Maschinen und Anlagen, NC- oder CNC-Technik oder Schriftgestaltung weiterbilden.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft dir, wie der Name schon sagt, beim beruflichen Aufstieg. Du kannst in eine neue Position aufsteigen oder vielleicht sogar eine Führungsposition übernehmen. Das schaffst du z. B. mit einer Prüfung als Industriemeister der Fachrichtung Naturwerkstein oder einer Weiterbildung als Techniker der Fachrichtung Steintechnik.

Auch ein Studium kommt für dich infrage. Mit deiner abgeschlossenen Ausbildung kannst du z. B. einen Bachelor in den Studiengängen Produktionstechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen absolvieren.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Naturwerksteinmechaniker

Auch im Beruf eines Naturwerksteinmechanikers spielt die Digitalisierung eine Rolle. Neue Technologien und Verfahren vereinfachen Arbeitsprozesse und verändern das Berufsprofil. So werden Collaborative Robots, die z. B. bei der Herstellung von Fliesen mit Cobots zusammenarbeiten, oder Industrieroboter zukünftig eine größere Rolle spielen.

Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) ermöglicht es, automatische Schneideanlagen einzurichten und zu programmieren. Echtzeitdatensysteme helfen dabei, Fertigungseinrichtungen in Echtzeit zu optimieren, und Fertigungsanlagen werden zukünftig immer mehr vernetzt.

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„Naturwerksteinmechaniker zeichnet Maße auf“ ©Mario Fichtner - stock.adobe.com
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„Naturwerksteinmechaniker arbeiten in Produktionshallen“ ©fatih nebioglu - stock.adobe.com