Pferdewirt / Pferdewirtin
Ausbildung & Beruf
Zu den freien Stellen
Was macht ein Pferdewirt (m/w/d)?
Als Pferdewirt dreht sich dein Berufsalltag rund um das Wohl der Pferde. Du pflegst die Tiere, fütterst sie und bewegst sie regelmäßig. Je nachdem, welche Fachrichtung du wählst, arbeitest du zum Beispiel mit Zuchtpferden, in Rennställen oder im Reitunterricht.
Im Bereich Klassische Reitausbildung beurteilst du die Eignung der Pferde. Anschließend bildest du sie in den Disziplinen Springreiten und Dressur aus. In der Fachrichtung Pferdehaltung und Service geht es um die Gesundheit der Pferde. Du gewährleistet eine artgerechte Haltung und Fütterung. Zusätzlich bewegst du die Tiere und berätst, unterstützt und begleitest Kunden in den Belangen der Pferdehaltung.
Im Bereich Pferdezucht züchtest du Pferde beispielsweise für den Einsatz als Renn-, Reit- oder Arbeitspferd. Darüber hinaus begleitest du die Pferde zu Zuchtschauen und stellst sie bei Prüfungen vor. In der Fachrichtung Pferderennen bildest du Pferde für das Rennreiten und Trabrennfahren aus. Mit gezielten Maßnahmen förderst du das Leistungsvermögen und bereitest die Pferde auf Rennen vor. Im Bereich Spezialreitweisen geht es um die Ausbildung von Pferden und Reitern in sogenannten Spezialreitweisen aus, beispielsweise im Western- oder Gangreiten.
Wo kann ich als Pferdewirt arbeiten?
Pferdewirte arbeiten in ganz unterschiedlichen Betrieben. Du findest zum Beispiel Jobs auf Reiterhöfen, in Rennställen, Zuchtbetrieben oder bei der Polizei. Auch in Reitschulen oder Freizeitbetrieben kannst du als Pferdewirt tätig sein.
Dein Arbeitsalltag spielt sich oft im Freien ab. Ob auf der Weide, im Stall oder in der Halle – du bist fast immer mitten im Geschehen. Wichtig ist, dass du wetterfest bist und gern anpackst.
Als Pferdewirt arbeitest du meist früh morgens, oft auch am Wochenende. Die Tiere müssen versorgt werden, egal ob Montag oder Sonntag. Deine Woche hat in der Regel rund 40 Stunden, manchmal auch mehr.
Deine Arbeitszeiten richten sich nach dem Bedarf der Tiere sowie der Kunden. Braucht ein Pferd z.B. plötzlich einen Tierarzt, spielen Uhrzeit und Wochentag keine Rolle. Jetzt wirst du gebraucht. Pferderennen, Turniere und Zuchtschauen finden meist am Samstag oder Sonntag statt und auch Reitschüler praktizieren ihr Hobby vorwiegend am Wochenende oder nach Feierabend.
Wie viel verdient ein Pferdewirt?
Eine Pferdewirtin verdient im Durchschnitt ein monatliches Bruttogehalt von etwa 2.100 Euro. In der Ausbildungszeit variieren die Vergütungen je nach Bundesland stark. So erhält ein Auszubildender oder eine Auszubildende in Baden-Württemberg 773 Euro monatlich, während in Mecklenburg-Vorpommern nur 546 Euro gezahlt werden. Auch in Hessen ist die Vergütung mit 796 Euro recht hoch. Diese Beispiele verdeutlichen, wie regional unterschiedlich das Einkommen während der Ausbildung ausfällt, was den Beruf durchaus abwechslungsreich gestaltet.
Wie viel verdient ein Pferdewirt in der Ausbildung?
Als Pferdewirtin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 897 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 970 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 1.060 Euro
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Seite Pferdewirt Gehalt.
Wie läuft die Ausbildung als Pferdewirt ab?
Die Pferdewirt Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Du lernst sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Dort bekommst du das theoretische Wissen über Pferdehaltung, Fütterung und vieles mehr.
Du kannst zwischen 5 Fachrichtungen wählen:
- Fachrichtung Klassische Reitausbildung
- Fachrichtung Pferdehaltung und Service
- Fachrichtung Pferderennen
- Fachrichtung Pferdezucht
- Fachrichtung Spezialreitweisen
Je nach Bereich arbeitest du mehr mit jungen Pferden, im Rennsport oder in der Reit-Ausbildung. Du wirst Schritt für Schritt an die Aufgaben herangeführt und sammelst viele praktische Erfahrungen.
Wie lange dauert die Ausbildung als Pferdewirt?
Normalerweise dauert die Ausbildung zum Pferdewirt 3 Jahre. Wenn du vorher schon eine passende Schule besucht hast oder besonders gute Leistungen zeigst, kannst du die Ausbildung verkürzen.
In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung warten erneut eine schriftliche (in 2 Prüfungsbereichen) und eine praktische Prüfung (in 3 Prüfungsbereichen) auf dich. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Pferdewirt bzw. staatlich anerkannte Pferdewirtin.
Was sind die Ausbildungsinhalte als Pferdewirt?
In deiner Pferdewirt Ausbildung lernst du alles, was für die Arbeit mit Pferden wichtig ist. Du wirst mit verschiedenen Themen vertraut gemacht:
- Pflege und Versorgung der Pferde
- Fütterung und Stallarbeit
- Krankheiten erkennen und behandeln
- Pferde richtig bewegen und trainieren
- Umgang mit Kunden
- Betriebsabläufe verstehen
Neben der Theorie sammelst du viel Erfahrung im Alltag mit den Tieren. Das macht dich fit für den Beruf und bereitet dich gut auf deine Aufgaben vor.
Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Pferdewirt wirst, was du als Pferdewirtin machst und wie viel Geld du verdienst. Berufe2Go, Film ab!
Offiziell brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss für die Ausbildung zum Pferdewirt. Viele Betriebe nehmen aber gerne Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss oder Abitur.
Wichtiger als dein Abschluss ist oft, dass du motiviert bist und gerne mit Tieren arbeitest. Wenn du außerdem schon mal ein Praktikum im Stall gemacht hast, ist das ein großer Vorteil. Auch Engagement in einem Reitverein oder der regelmäßige Umgang mit Pferden kann dir Pluspunkte bringen. Betriebe achten darauf, dass du dich wirklich für den Beruf interessierst und körperlich belastbar bist.
Eine Tätigkeit im Bereich Garten, Landwirtschaft & Natur kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
- Bio
- Mathe
- Wirtschaft
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
- Durchhaltevermögen
- Umfeld: In der Natur / Im Freien
- Sonn- und Feiertagsarbeit
- Körperliche Beanspruchung
Nach deiner Pferdewirt Ausbildung gibt es viele Wege, dich weiterzuentwickeln. Du kannst zum Beispiel einen Meister machen oder ein Studium anschließen. Mit jeder Weiterbildung erweiterst du dein Wissen und kannst in neue Aufgabenbereiche hineinwachsen.
Mit dem Titel Pferdewirtschaftsmeister kannst du selbst Azubis ausbilden und einen Betrieb leiten. Daneben kannst du dich auch zum Betriebswirt - Agrarbetrieb oder zum Techniker - Agrartechnik weiterbilden. Auch Fachrichtungen wie Tiergesundheit oder Pferdesportmanagement stehen dir offen.
Ein Studium in Pferdewissenschaft, Tiermedizin oder Agrarwirtschaft ist ebenfalls möglich, wenn du die passenden Schulabschlüsse hast. So kannst du auch wissenschaftlich arbeiten oder im Management von größeren Betrieben tätig werden.
Der Pferdewirt Beruf ist genau das Richtige, wenn du Tiere liebst, gerne praktisch arbeitest und kein Problem mit körperlicher Arbeit hast. Die Ausbildung vermittelt dir viel Wissen rund um Pferde und bietet dir spannende Erlebnisse im Stall und auf dem Reitplatz.
Mit Durchhaltevermögen und Interesse kannst du im Pferdewirt Beruf viel erreichen. Du hast viele Möglichkeiten, dich zu spezialisieren und deinen Traumberuf mit Pferden zu verwirklichen. Ob in der Zucht, im Sport, im Reitunterricht oder später sogar mit eigenem Betrieb – als Pferdewirt findest du deinen eigenen Weg mit den Tieren.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Pferdewirte arbeiten mit Pferden" © acceptfoto / Fotolia; „Pferdewirte verrichten Arbeiten im Stall" ©Tanja Esser - stock.adobe.com; „Pferdewirte lassen die Pferde auf die Koppel" ©Ines Meier - stock.adobe.com; „Pferdewirtin entfernt Schmutz aus den Pferdeboxen" ©yamasan - stock.adobe.com; „Pferdewirtin zäumt Pferd auf" ©Gerhard Bittner - stock.adobe.com; „Pferdewirtin bereitet Pferd für Turnier vor" ©standret - stock.adobe.com