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Spezialtiefbauer / Spezialtiefbauerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Spezialtiefbauer

Gehörte dir als Kind auf dem Spielplatz immer der Sandkasten? Hast du die tiefsten Löcher am Strand gegraben und blieb dein Mund offen stehen, sobald du Kräne und Bagger einer Baustelle erblickt hast? Bob der Baumeister war der Held deiner Kindheit und deine schönste Erinnerung ist die Fahrt mit dem Nachbarn in seinem Bagger, als du ihn als Kind zur Baustelle begleiten durftest? Du hattest sogar deinen eigenen Sicherheitshelm, erinnerst du dich? 

Berufsbild Spezialtiefbauer / Spezialtiefbauerin

Was macht ein Spezialtiefbauer (m/w/d)?

Als Spezialtiefbauer bzw. Spezialtiefbauerin baust du tragfähige Fundamente für große Bauvorhaben wie etwa den Brückenbau oder den Bau eines Hochhauses. Dabei bedienst du große Baumaschinen, erledigt teilweise aber auch Arbeiten von Hand. Da die Arbeit im Spezialtiefbau meistens sehr anstrengend ist, arbeitest du im Team mit anderen Kollegen.

Wie sieht der Berufsalltag als Spezialtiefbauer aus?

Wenn du mit deinen Kollegen auf der Baustelle ankommst, stehen die Arbeitsgeräte in den meisten Fällen schon bereit. Bagger, Bohranlagen und auch Kräne werden meistens durch spezielle Transportunternehmen an die Baustelle gebracht. 

Deine Aufgabe als Spezialtiefbauer ist es, stabile Verankerungen oder Fundamente zu bauen, auf denen große Bauwerke errichtet werden. In der Regel arbeitest du im Freien und auf wechselnden Baustellen. Auf den Baustellen ist es durch die großen Baumaschinen häufig sehr laut und außerdem liegt viel Staub in der Luft. Als Spezialtiefbauer arbeitest du manchmal auf engem Raum und in gebückter Haltung. Auch Arbeiten über Kopf oder auf den Knien sind keine Seltenheit.

Die Baustellen, auf denen du tätig bist, sind unterschiedlich. Heute arbeitest du am Bau eines Tunnels und gräbst dich mit einem großen Bohrwerkzeug durch den Berg. Am nächsten Tag könnte nur das Ausheben einer Baugrube oder das Zuschütten von Bohrungen auf dem Plan stehen. 

Viele Spezialtiefbauer arbeiten überregional und im Ausland. Das bedeutet, dass sie des Öfteren auf Montage arbeiten und eventuell an den Wochenenden nicht zu Hause bei ihren Familien sein können.

Wo arbeitet man als Spezialtiefbauer?

Die meisten Jobs als Spezialtiefbauer findest du bei Bauunternehmen. In großen Unternehmen sind meist mehrere Abteilungen wie Hochbau und Tiefbau vorhanden. Andere haben sich wiederum auf den Tiefbau spezialisiert. Als Spezialtiefbauer findest du unter anderem aber auch Jobs im öffentlichen Dienst bei Städten und Kommunen. Teilweise sind Jobs in interessanten Nischen wie etwa dem Sportplatzbau zu finden. 

Ausbildung zum Spezialtiefbauer / zur Spezialtiefbauerin

Welche schulischen Voraussetzungen braucht man als Spezialtiefbauer?

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Spezialtiefbauerin. In der Vergangenheit hatten die meisten Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Etwa ein Viertel der Azubis hatte die Fachhochschulreife, ein weiteres Viertel einen Hauptschulabschluss.

Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)

Art der Ausbildung

dual (Berufsschule und Betrieb)

Dauer der Ausbildung

3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich

Zuständige Stelle

IHK oder HWK

Was lernt man in der Ausbildung zum Spezialtiefbauer?

Die duale Ausbildung zum Spezialtiefbauer bzw. zur Spezialtiefbauerin absolvierst du im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.

Im Betrieb werden dir praktische Fähigkeiten vermittelt. Unter anderem lernst du, wie Baugruben und Gräben ausgehoben werden oder was beim Lesen von Zeichnungen berücksichtigt werden muss.

In der Berufsschule lernst du neben allgemeinbildenden Fächern etwa wie du Baugrundverbesserungen durchführen oder Umweltschäden beheben kannst.

Im Berufsbild Spezialtiefbauerin können aber ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche im Vordergrund stehen – je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position. Welche Aufgaben du in deiner Ausbildung erlernst, regelt die Ausbildungsverordnung zum Spezialtiefbauer.

Wie viel verdient man als Spezialtiefbauer in der Ausbildung?

Dein Azubi-Gehalt als Spezialtiefbauer bzw. Spezialtiefbauerin richtet sich danach, ob dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist, in welcher Branche und in welchem Bundesland du angestellt bist.

In einem Ausbildungsbetrieb, der an einen Tarifvertrag gebunden ist, gibt es eine feste Regelung für dein Azubi-Gehalt als Spezialtiefbauerin. Allerdings gelten je nach Bundesland und Branche unterschiedliche Tarifverordnungen. Als Spezialtiefbauer kannst du in vielen verschiedenen Branchen tätig sein.

Bei einer Ausbildung im Bauhauptgewerbe kannst du zum Beispiel mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 750 bis 850 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 900 bis 1.200 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.100 bis 1.450 Euro

Du möchtest gerne noch mehr erfahren? Hier geht es zur Spezialtiefbauer Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Passt die Ausbildung zum Spezialtiefbauer / zur Spezialtiefbauerin zu mir?

Du bist geeignet für den Beruf Spezialtiefbauer bzw. Spezialtiefbauerin, wenn

  • du mindestens einen sehr guten Hauptschulabschluss hast
  • du handwerklich und technisch interessiert bist
  • du sorgfältig und umsichtig handeln kannst
  • du gerne im Freien arbeiten möchtest

Du bist eher weniger geeignet, wenn

  • du keinen Schulabschluss hast
  • du empfindlich auf verschiedene Witterungen reagierst
  • du körperlich nicht belastbar bist
  • du nicht handwerklich arbeiten möchtest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Bau, Architektur und Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du die Ausbildung zum Spezialtiefbauer bzw. zur Spezialtiefbauerin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Spezialtiefbauer / zur Spezialtiefbauerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in Bereichen wie Tiefbau, Fels- und Grundbau, Baumaschinenführung oder Vermessungstechnik kennenzulernen. 

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Polier - Tiefbau, zum Werkpolier - Tiefbau oder zum Techniker - Bautechnik (Tiefbau). Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Spezialtiefbauer

Da die Anforderungen an den Umweltschutz an die Unternehmen generell gestiegen sind, wurden auch Ausbildungsprofile und Themengebiete der Ausbildung zum Spezialtiefbauer angepasst. 3 D Laserscanning, Apps für mobile Planungen und Aufmaße sowie Roboter, die Geräte warten und instand halten, sollen maßgeblich zum Umweltschutz und zur Produktivität im Tiefbau beitragen. Für angehende Spezialtiefbauer entsteht dadurch eine Chance, mit neuen Techniken und Methoden zu wachsen.

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Weitere Infos

Bildnachweis: „Bagger auf einer Baustelle" © Daniel Sigert / Fotolia; „Bohrtiefe messen" ©djama - Fotolia; „Spezialbohrungen für Verankerungssysteme" ©Farmer - Fotolia; „Arbeit mit Maschinen" ©INGO HOFFMANN - stock.adobe.com; „Arbeitsplatz Baustelle" ©Sina Ettmer - stock.adobe.com