Bogenmacher / Bogenmacherin
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Was macht ein Bogenmacher (m/w/d)?
Ein Bogenmacher stellt hochwertige Bögen für Streichinstrumente wie Violine, Viola oder Kontrabass her. Dabei werden Materialien wie Holz und Rosshaar genutzt. Der Prozess ist handwerklich anspruchsvoll und umfasst das Formen und Bearbeiten der Bogenstange, die Anbringung des Bogenteilchens Frosch und das Bespannen mit Rosshaar. Besondere Aufmerksamkeit erfordert das Abstimmen des Bogens für den optimalen Klang. Reparaturen und die Pflege von hochwertigen Bögen gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Der Beruf erfordert handwerkliches Geschick und ein feines Gehör, um den Klang der Instrumente präzise einstellen zu können.
Wo kann ich als Bogenmacher arbeiten?
Die verschiedenen Arbeitsorte eines Bogenmachers spiegeln die vielseitigen Optionen und Flexibilität wider, die in diesem Berufsfeld vorhanden sind.
- Spezialisierte Werkstätten des Bogenmachers oder Geigenbauer-Handwerks
- Musikalienfachgeschäfte mit integrierten Reparaturwerkstätten
- Verkaufsräume von Musikalienläden für direkten Kundinnen- und Kundenkontakt
Diese Arbeitsorte betonen die Notwendigkeit sowohl von handwerklichem Geschick als auch von kommunikativen Fähigkeiten. Die Berufswahl im Bereich Bogenmacherei ist somit abwechslungsreich und bietet zahlreiche Gelegenheiten für eine erfüllende Tätigkeit.
Die Arbeitszeiten für Bogenmacher sind in der Regel festgelegt und betragen etwa 40 Stunden pro Woche. Die meisten Arbeiten werden in Werkstätten durchgeführt, wo handwerkliche Präzision gefordert ist. Es wird mit hochwertigen Materialien wie Pernambukholz gearbeitet. Üblicherweise bestehen geregelte Arbeitszeiten, was einen stabilen Tagesablauf gewährleistet. Flexibilität ist dennoch wichtig, besonders wenn für besondere Projekte oder Reparaturen Überstunden anfallen können. Abhängig vom Betrieb kann es auch erforderlich sein, gelegentlich außerhalb der traditionellen Geschäftszeiten zu arbeiten. Insgesamt sind die Arbeitszeiten mit denen eines klassischen Handwerksberufs vergleichbar, was für die Vereinbarung von Beruf und Privatleben förderlich ist.
Wie viel verdient ein Bogenmacher?
Das Gehalt eines Bogenmachers kann je nach Erfahrung und Standort variieren. Nach Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 2.652 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung, etwa auf historische oder anerkannte Bögen, kann das Gehalt höher ausfallen. Viele Bogenmacher und Bogenmacherinnen setzen auch auf eine selbstständige Tätigkeit, was die Möglichkeit bietet, das Einkommen durch den Verkauf und die Reparatur hochwertiger Bögen zu steigern. Der Beruf bietet daher, trotz handwerklicher Herausforderungen, finanzielle Perspektiven. So kann man durch Weiterbildungen den individuellen Marktwert und das Gehalt verbessern.
Wie viel verdient ein Bogenmacher in der Ausbildung?
Die Ausbildung zum Bogenmacher läuft dual ab. Das bedeutet, dass du auch eine Ausbildungsvergütung erhältst. Die genaue Höhe deines Gehalts ist aber von einigen Faktoren abhängig. Dazu gehören der Standort deines Betriebs und ob du nach Tarifvertrag bezahlt wirst.
Wirst du während deiner Ausbildung zum Bogenmacher nach dem Tarifvertrag für das Tischlerhandwerk bezahlt, dann kannst du, je nach Bundesland, mit folgenden Gehältern rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 746 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 873 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 996 Euro
Wie läuft die Ausbildung als Bogenmacher ab?
Die Ausbildung zum oder zur Bogenmacherin verläuft in einem dualen System. Die praktische Ausbildung erfolgt in Werkstätten, während die theoretische Grundlage in der Berufsschule erworben wird. Diese duale Ausbildung ermöglicht es, direkt Relevantes in der Praxis anzuwenden. Hier lernen Azubis, geeignete Hölzer auszuwählen und Bogenstangen zu fertigen. Auch die Anpassung und das Bespannen des Bogens mit Rosshaar werden geübt. Die Ausbildung bietet einen tiefen Einblick in das Handwerk und bereitet optimal auf die Aufgaben des Berufs vor. Die erworbenen Fähigkeiten sind von unschätzbarem Wert in der späteren Berufspraxis.
Wie lange dauert die Ausbildung als Bogenmacher?
Die Ausbildung als Bogenmacher dauert in der Regel drei Jahre. Diese Zeit verbringen die Auszubildenden in Werkstätten und der Berufsschule. Hier wird das gesamte Spektrum des Handwerks gelehrt, von der Auswahl der Materialien bis zur Herstellung und Reparatur der Bögen. Während der Ausbildung wird durch praktische und theoretische Inhalte das nötige Wissen vermittelt, um die Arbeiten eigenständig ausführen zu können. Nach den drei Jahren sind die Ausgebildeten bestens gerüstet für die Herausforderungen des Berufs. Diese fundierte und praxisnahe Ausbildung legt den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere als Bogenmacherin oder Bogenmacher.
Was sind die Ausbildungsinhalte als Bogenmacher?
Die Ausbildungsinhalte für angehende Bogenmacher sind sehr vielfältig. Sie lernen den Umgang mit verschiedenen Materialien wie Holz und Rosshaar. Dazu gehört es, die Bogenstange zu fertigen, das Teilstück "Frosch" anzupassen und Rohstoffe sorgfältig zu bearbeiten. Die praktische Handhabung von speziellen Werkzeugen und Maschinen ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung. Des Weiteren spielt die Gestaltung und Bespannung des Bogens eine entscheidende Rolle. Ein Verständnis für die Klangoptimierung der Bögen wird ebenfalls vermittelt. Diese Vielfalt an Inhalten macht den Beruf abwechslungsreich und interessant für kreative Handwerkerinnen und Handwerker.
Um die Ausbildung zum Bogenmacher zu beginnen, sind einige Voraussetzungen wünschenswert. Dazu zählen handwerkliches Geschick, Geduld und eine sorgfältige Arbeitsweise. Da die Arbeit feinmotorische Fähigkeiten erfordert, ist Präzision sehr wichtig. Ein gutes Gehör und ein Gespür für Klang und Ästhetik sind von Vorteil. Ein mittlerer Schulabschluss ist oftmals gefordert, da viele Betriebe diesen für ihre Azubis voraussetzen. Diese Fähigkeiten und Qualifikationen ermöglichen einen erfolgreichen Start in die Ausbildung und sind entscheidend für den späteren Erfolg im Beruf.
- Musik
- Mathe
- Werken/Technik
- Fingergeschick
- Sinn für Ästhetik
- Musikalisches Talent
- Umfeld: Werkstatt, Verkaufsraum
- Tragen von Schutzkleidung
- Kundenkontakt
Nach der Ausbildung eröffnen sich im Beruf des oder der Bogenmacherin vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese umfassen spezialisierte Kurse im In- und Ausland, etwa bei Meisterkursen. Einige entscheiden sich dafür, eine eigene Werkstatt zu eröffnen oder in einer etablierten Reparaturwerkstatt zu arbeiten. Weitere Spezialisierungen schließen antike Bögen oder die Zusammenarbeit mit bekannten Orchestrierungen ein. Im besten Fall resultiert diese Weiterentwicklung in einer höheren Nachfrage der eigenen Dienste. Durch gezielte Weiterbildungen und Engagement in der Berufsgemeinschaft können Bogenmacher ihre Karriere aktiv gestalten.
Du weißt noch nicht genau, welche Ausbildung die Richtige für dich ist, aber Handwerksberufe kommen infrage? Dann informiere dich doch auch über die folgenden Berufe:
Der Beruf des Bogenmachers ist sowohl anspruchsvoll als auch erfüllend. Neben der Freude am Handwerk bietet er zudem die Möglichkeit, eng mit Musikern zusammenzuarbeiten. Die Ausbildung vermittelt die nötige Fachkompetenz und öffnet Türen zu spannenden Nischen des Handwerks. Aufgrund der spezialisierten Tätigkeit ist die Arbeit oft individuell und kreativ geprägt. Wer sich für Klang und Schönheit von Musikinstrumenten interessiert und gerne handwerklich tätig ist, für den sind die Karrierechancen in diesem Bereich vielversprechend. Diese Mischung aus Kunst und Handwerk ist einzigartig und vielseitig.
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