Kraftwerker / Kraftwerkerin
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Was macht ein Kraftwerker (m/w/d)?
Als Kraftwerker ist es deine Hauptaufgabe, Kraftwerke zu fahren. Du kümmerst dich um die Bedienung und Überwachung von den verschiedensten Anlagen eines Kraftwerks, fährst Kessel und Turbinen an und kontrollierst Messwerte am Leitstand. Daneben fällt auch Wartung und Reparatur in deinen Tätigkeitsbereich. Als Kraftwerker erkennst du Abweichungen früh und greifst im besten Fall ein, bevor es zu Störungen kommt.
In Kontrollgängen durch die Kraftwerksanlagen führst du Routine-Checks durch oder kontrollierst die Betriebsbereitschaft der Anlage. Du analysierst Störungen und führst auch kleinere Reparaturen durch.
Wo kann ich als Kraftwerker arbeiten?
Als Kraftwerker kannst du in vielen Arten von Kraftwerken arbeiten: zum Beispiel in Wasserkraftwerken, Gas- und Dampfkraftwerken, Biomasseanlagen, Müllheizkraftwerken oder Heizkraftwerken mit Fernwärme. Auch Industriebetriebe mit eigener Energieerzeugung suchen oft einen Kraftwerker. Bei Stadtwerken, großen Energieunternehmen und spezialisierten Betriebsführern findest du ebenfalls viele Stellen.
Zudem bist du auch in Netzleitstellen oder Wartungsteams gefragt. So hast du als Kraftwerker vielfältige Einsatzorte – regional vor Ort oder deutschlandweit, je nachdem, wie mobil du sein willst und welche Anlagen dich am meisten interessieren.
Als Kraftwerker arbeitest du meist im Schichtdienst, damit die Anlagen rund um die Uhr laufen. Du übernimmst Früh-, Spät- und Nachtschichten sowie Wochenenden und Feiertage. Als Kraftwerker bekommst du dafür in der Regel Zuschläge und Freizeitausgleich. Wichtig ist, dass du zuverlässig bist und mit wechselnden Rhythmen umgehen kannst. Dabei sind saubere Übergaben zwischen den Schichten und klare Kommunikation besonders wichtig. I
Wie viel verdient ein Kraftwerker?
Als Kraftwerker kannst du mit einem durchschnittlichen Gehalt von 4.299 bis 5.389 Euro im Monat rechnen. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen und Verantwortung können als Kraftwerker später aber auch noch höhere Gehälter möglich sein. Schichtzulagen, Nacht- und Feiertagszuschläge erhöhen das Einkommen zusätzlich. In tarifgebundenen Unternehmen wie Stadtwerken ist das Gehalt als Kraftwerker oft klar geregelt und steigt mit den Jahren.
Wie viel verdient ein Kraftwerker in der Ausbildung?
Geprüfter Kraftwerker wirst du über eine Weiterbildung. Während des theoretischen Teils erhältst du dann kein Gehalt. Der berufspraktische Teil dagegen findet in einem Betrieb statt und wird in der Regel bezahlt. Weiterbildungen sind oftmals auch mit Kosten verbunden. Du zahlst etwa für Lehrgänge sowie die Prüfungen.
Wie läuft die Ausbildung als Kraftwerker ab?
Kraftwerker wirst du nicht über die klassische duale Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Vielmehr steht dir hier eine Weiterbildung an, die je nach Anbieter in Zeit und Inhalten variieren kann. Dabei befindest du dich meist an Kraftwerksschulen oder ähnlichen Bildungseinrichtungen. Der Unterricht findet dann in Schulungsräumen statt.
Beachte: Für die Zulassung zur Prüfung ist die Weiterbildung nicht verpflichtend. Hast du dann den Prüfungsteil Kraftwerkstechnologie und den Prüfungsteil Kraftwerksbetrieb erfolgreich hinter dich gebracht, kannst du dich offiziell geprüfte Kraftwerkerin oder geprüfter Kraftwerker nennen.
Wie lange dauert die Ausbildung als Kraftwerker?
Die Ausbildung bzw. Weiterbildung zum Kraftwerker dauert in der Regel mindestens 12 Monate. Dieser Zeitraum ist notwendig, um sowohl die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fähigkeiten zu erlernen, die für die Arbeit in einem Kraftwerk erforderlich sind. Die Dauer kann sich abhängig vom individuellen Ausbildungsweg und den bestehenden Vorkenntnissen leicht anpassen, aber insgesamt handelt es sich um eine kompakte Weiterbildungsphase.
Was sind die Ausbildungsinhalte als Kraftwerker?
Während der Weiterbildung zur Kraftwerkerin wirst du Expertin in den Bereichen Kraftwerkstechnologie und Kraftwerksbetrieb. Du setzt dich näher mit Turbinen, elektrischen Anlagen und Hilfs- und Nebenanlagen auseinander. Damit du dich um betriebliche Aufgaben und Problemfälle kümmern kannst, lernst du auch mehr über den Aufbau und Betrieb von Kraftwerken oder wie Kraftwerksbereiche wie Dampferzeuger, Turbosatz oder elektrotechnische Anlagen und Leittechnik funktionieren.
Möchtest du die Weiterbildung zum Kraftwerker absolvieren, solltest du bereits eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metall- oder Elektroberuf oder in einem der chemischen Produktionsberufe mitbringen. Zur Auswahl stehen dir hier zum Beispiel:
Darüber hinaus brauchst du auch bereits Praxis im Fahrbetrieb und in der Instandhaltung eines Kraftwerks. Für den Prüfungsteil Kraftwerkstechnologie musst du bereits mindestens vierjährige Berufspraxis im Fahrbetrieb vorweisen können. Um die Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren, helfen dir gute Kenntnisse im Bereich Physik und Mathe.
Als Kraftwerker solltest du zuverlässig, sorgfältig und teamfähig sein, denn du arbeitest im Schichtdienst und nach klaren Regeln. Medizinische Tauglichkeit und Sicherheitsbewusstsein sind Pflicht, weil als Kraftwerker Sicherheit immer an erster Stelle steht.
- Physik
- Mathe
- Chemie
- Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Körperliche Fitness
- Umfeld: Leitständen in Werk- oder Maschinenhallen
- Körperliche Arbeit
- Arbeit in Schicht- oder Bereitschaftsdienst
Als Kraftwerker hast du starke Entwicklungsmöglichkeiten. Du kannst dich spezialisieren, zum Beispiel im Kessel- oder Turbinenbetrieb, in der Leitwarte oder im Emissionsschutz. Als Kraftwerker sind zusätzliche Scheine und Berechtigungen wie Schaltberechtigung oder Kesselwärter-Zeugnis sehr wertvoll. Mit Erfahrung kannst du Schichtführer, Teamleiter oder Ausbilder werden.
Auch Fortbildungen zum Meister oder Techniker sowie ein späteres Studium, etwa in Energietechnik, Verfahrenstechnik, Versorgungstechnik oder Erneuerbare Energien, sind möglich. Durch Schulungen bleibst du auf dem neuesten Stand der Technik. So sicherst du dir langfristig gute Karrierechancen in einem wichtigen und zukunftssicheren Energiesektor.
Als Kraftwerker arbeitest du an der sicheren Versorgung mit Strom und Wärme. Du fährst große Anlagen, bewältigst Störungen und hältst Prozesse stabil. Mit der Ausbildung legst du den Grundstein für einen verantwortungsvollen Beruf mit Technik und Teamarbeit. Als Kraftwerker hast du gute Verdienstchancen und viele Wege zur Weiterentwicklung. Du kannst dich spezialisieren, aufsteigen und langfristig eine wichtige Rolle in deinem Betrieb übernehmen. Wenn dich Technik begeistert und du gerne Verantwortung trägst, ist der Beruf als Kraftwerker eine starke Wahl.
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Bildnachweis:
„Kraftwerker arbeiten in Kraftwerken“ ©Sved Oliver - stock.adobe.com
„Kraftwerkerin überwacht Anlagen“ ©SundGo - stock.adobe.com