Gemeindereferent / Gemeindereferentin
Ausbildung & Beruf
Sonntag, 07:30. Wie jede Woche bist du schon längst auf den Beinen. Gemütlich am Wochenende ausschlafen, gibt es für dich nicht – denn sonntags findet der Gottesdienst statt und als Gemeindereferent musst du noch einiges vorbereiten. Heute ist der erste Advent, du bereitest also den Adventskranz vor und schmückst die Kirche zu diesem Anlass. Später hältst du auch eine Lesung und organisierst abschließend noch ein Mittagessen mit den Gemeindemitgliedern. Erst dann kannst du dich entspannen.
Berufsbild Gemeindereferent / Gemeindereferentin
Was macht ein Gemeindereferent (m/w/d)?
Gemeindereferenten arbeiten innerhalb der katholischen Kirche mit Priestern, Diakonen und Pastoralreferenten an kirchlichen Aufgaben. Sie sind dabei in der katholischen Gemeinde tätig und geben unter anderem Religionsunterricht, bereiten Gottesdienste vor und übernehmen seelsorgerische Aufgaben. Gemeindereferenten sind hierbei vor allem für organisatorische Aufgaben innerhalb der Gemeinde verantwortlich.
Als Seelsorger kümmern sich Gemeindereferenten zum Beispiel um trauernde Menschen. Hier ist also sehr viel Einfühlungsvermögen gefordert.
Wie sieht der Berufsalltag als Gemeindereferent aus?
Dein genauer Berufsalltag als Gemeindereferent bzw. Gemeindereferentin fällt Tag für Tag anders aus. Steht beispielsweise ein Gottesdienst an, dann unterstützt du den Priester bei der Vorbereitung, Gestaltung und Durchführung.
An anderen Tagen gibst du wiederum Religionsunterricht für Kinder oder Erwachsene. Auch die Ehe- und Familienberatung gehören zu deinen Aufgaben. Das bedeutet, du hilfst zum Beispiel Paaren dabei, sich auf ihre Ehe vorzubereiten und unterstützt sie bei Problemen.
Wie du sehen kannst, handelt es sich hierbei um einen äußerst sozialen Beruf. Du übernimmst auch seelsorgerische Aufgaben. Dabei besuchst du beispielsweise kranke Menschen und tröstest trauernde Gemeindemitglieder.
Deine genauen Arbeitszeiten sind Tag für Tag anders. Steht zum Beispiel eine Mitternachtsmesse zu Weihnachten an, dann musst du natürlich auch diesen Gottesdienst begleiten. Da Gottesdienste regelmäßig an Wochenenden stattfinden, wirst du auch an Wochenenden arbeiten.
Gemeindereferenten arbeiten nicht nur sehr eng mit anderen Personen zusammen, sie verbringen auch Teile ihres Arbeitsalltags im Büro am Computer. Dort organisieren sie beispielsweise Projekte, koordinieren ehrenamtliche Mitarbeiter oder bereiten den Religionsunterricht vor.
Wo arbeiten Gemeindereferenten?
Gemeindereferenten und Gemeindereferentinnen arbeiten vor allem in kirchlichen Räumen, beispielsweise in den Räumlichkeiten des Pfarramtes, der Kirche und im Gemeindesaal. Für seelsorgerische Aufgaben besuchen sie Gemeindemitglieder in ihren Privatwohnungen, dem Altenheim oder einem Krankenhaus. Zuletzt geben Gemeindereferenten auch in Schulen und anderen Einrichtungen Religionsunterricht. Beschäftigt werden sie von der katholischen Kirche.
Ausbildung zum Gemeindereferent / zur Gemeindereferentin
Wie läuft die Ausbildung zum Gemeindereferent ab?
Wenn du Gemeindereferent werden willst, dann stehen dir zwei Ausbildungswege zur Verfügung:
- Ein grundständiges Studium, z. B. angewandte Theologie, Religionspädagogik oder kirchliche Bildungsarbeit
- Ein Studium an der Fachakademie für Pastoral und Religionspädagogik
Das Studium an der Fachakademie ist für Personen geeignet, die keine Hochschulzugangsberechtigung haben. Beide Ausbildungswege dauern rund 3 Jahre in Vollzeit.
Danach folgt eine berufspraktische Phase, die je nach Diözese 1 bis 2 Jahre dauert. Abschließend musst du noch eine Dienstprüfung bestehen, ehe du als Gemeindereferent arbeiten darfst.
Was lernt man in der Ausbildung zum Gemeindereferent (m/w/d)?
Je nach Studienfach unterscheiden sich die genauen Inhalte deiner Ausbildung. Dennoch wirst du in der Ausbildung zum Gemeindereferent unter anderem Kurse in folgenden Fächern belegen:
- Liturgie
- Pädagogik
- Soziologie
- Fundamentaltheologie
Zusätzlich sieht die Ausbildung auch Praktika vor. Hier lernst du unter anderem Wichtiges zum Religionsunterricht, der heilpädagogischen Arbeit und der Jugendarbeit.
Du bist Teil der katholischen Kirche und möchtest deine Gemeinde unterstützen? Wir zeigen dir jetzt, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung als Gemeindereferent erfüllen musst.
- Deutsch
- Religion
- Ethik
- Hohes Einfühlungsvermögen
- Organisationstalent
- Verantwortungsbewusst
- Umfeld: Kirchen, kirchliche Räume, Büroräume
- Unregelmäßige Arbeitszeiten
- Ggf. Kontakt zu kranken Menschen
Wählst du ein Studium als Ausbildungsweg, um Gemeindereferent zu werden, dann brauchst du auch eine Hochschulzugangsberechtigung – also Abitur oder Fachabitur. Wenn du einen mittleren Abschluss hast, dann kannst du auch damit an der Fachakademie studieren. Allerdings solltest du hier auch über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder über dreijährige Berufserfahrung verfügen. Geeignete Ausbildungsberufe wären beispielsweise: - Erzieher - Heilerziehungspfleger - Logopäde
Außerdem solltest du ein paar persönliche Stärken mitbringen. Der Beruf des Gemeindereferenten erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen, vor allem bei seelsorgerischen Aufgaben. Zudem solltest du sehr organisiert und verantwortungsbewusst sein.
Zuletzt musst du auch Mitglied der katholischen Kirche sein, die Taufe und Firmung vorweisen und am besten schon über erste Praxiserfahrung in der Gemeindehilfe verfügen.
Wie viel verdient ein Gemeindereferent in der Ausbildung?
Das Studium an einer Hochschule und der Fachakademie wird nicht vergütet, entscheidest du dich für eine private Hochschule, dann können sogar Studiengebühren anfallen. Als Student kannst du natürlich BaföG beantragen, um dir deinen Lebensunterhalt zu sichern. Der praktische Teil der Ausbildung nach dem Studium wird allerdings vergütet. Die Höhe der Ausbildungsvergütung fällt dabei von Bistum zu Bistum unterschiedlich aus.
Gemeindereferentin kann der richtige Berufswunsch für dich sein, wenn
- du in der katholischen Kirche arbeiten willst
- du gerne mit Menschen arbeitest
- du gläubig bist
- dir unregelmäßige Arbeitszeiten nichts ausmachen
Vielleicht passt ein anderer Beruf besser zu dir, wenn
- du nicht katholisch bist
- du einen klassischen Bürojob willst
- du nicht an Wochenenden arbeiten willst
- du keinen Kontakt mit kranken Menschen willst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nachdem du die Ausbildung zum Gemeindereferenten abgeschlossen hast, öffnen sich viele Möglichkeiten für eine Weiterbildung. Wie diese aussehen könnte, zeigen wir dir jetzt.
Als Gemeindereferent bzw. Gemeindereferentin ist es wichtig, dass du dein Wissen stets aktuell hältst und dich an neue Entwicklungen anpasst. Deswegen eignet sich dieser Beruf sehr gut für eine Anpassungsfortbildung. Du kannst dich zum Beispiel in der Seelsorge, Religionspädagogik oder der Familienhilfe weiterbilden lassen.
Auch ein weiterführendes Studium eignet sich als Weiterbildungsmöglichkeit. Geeignete Studiengänge sind unter anderem:
- Religionspädagogik
- Gemeindearbeit – Katholische Gemeinden
- Theologie
Die Digitalisierung beeinflusst auch den Berufsalltag als Gemeindereferentin. So können im Religionsunterricht beispielsweise digitale Tafeln oder virtuelle Klassenzimmer zum Einsatz kommen. Bei den Verwaltungsaufgaben hilft Software für digitales Dokumentenmanagement, um Prozesse zu automatisieren.
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Bildnachweis:
„Gemeindereferent“ ©Julian - stock.adobe.com
„Gemeindereferent leitet Bibelgruppe“ ©Andrey Popov - stock.adobe.com